Um Diversity Management, also die Einbeziehung von Menschen mit den unterschiedlichen Diversity-Dimensionen Alter, Geschlecht, sexuelle Orientierung, Religion, Herkunft, sozialer Background, Behinderung und chronische Erkrankung in den Aufbau und die Führung von Teams, kommen wir heute nicht mehr herum. Natalie Bairaktaridis, Managing Partner Ward Howell International, erklärt, was Diversity Management für Unternehmen sowie für Teams bringen kann und wie man es umsetzt.
---
Austria Innovativ: Was kann Diversity Management generell für Unternehmen bringen?
Natalie Bairaktaridis: Diversity Management kann Unternehmen nachhaltig bereichern. Durch die Förderung vielfältiger Teams können Unternehmen kreative Problemlösungen und Innovationen langfristig vorantreiben, da unterschiedliche Perspektiven zu einer umfassenderen Betrachtungsweise führen. Dies steigert nicht nur die Wettbewerbsfähigkeit, sondern kann auch zur Erschließung neuer Märkte beitragen.
Welche Herausforderungen können bei der Implementierung eines Diversity--Management-Programms auftreten und wie können diese bewältigt werden?
Die Implementierung eines Diversity-Management-Programms ist in der Regel auch immer mit Herausforderungen verbunden. Zum einen können Widerstände innerhalb der Teams, eine unzureichende Verankerung in der Unternehmenskultur oder geringe Unterstützung durch das Management Gründe sein. Daher sind klare Kommunikation, kontinuierliche Schulungen und das Vorleben von Vielfalt durch die Führungsebene erforderlich.
Warum ist Diversity Management gerade in Hinsicht auf Innovation ein wichtiges Tool?
Im Hinblick auf Innovation ist Diversity Management besonders wichtig, weil es die Grundlage für ein kreatives Umfeld schafft. Teams, die aus Mitgliedern mit unterschiedlichen Hintergründen bestehen, bringen eine Vielfalt an Ideen mit ein, die sowohl die Entwicklung neuer Produkte als auch Dienstleistungen fördern können.
Wie kann ein diverses Team die Kreativität und Problemlösungsfähigkeiten eines Unternehmens verbessern?
Divers zusammengesetzte Teams sind kreativer und problemlösungsfähiger. Unterschiedliche Perspektiven ermöglichen es, Probleme aus verschiedenen Blickwinkeln zu betrachten und innovative Lösungen zu finden, die in homogeneren Teams mitunter übersehen würden.
Wie sieht es mit österreichischen Unternehmen in dieser Hinsicht im internationalen Vergleich aus?
Auch im internationalen Vergleich zeigen österreichische Unternehmen mittlerweile zunehmend Engage-ment in Sachen Diversity Management, sind aber oft noch nicht so weit wie führende multinationale Konzerne. Daher sind globaler Austausch und Benchmarking-Prozesse essentiell, um von Best Practices zu lernen, Erfahrungen zu adaptieren bzw. im eigenen Unternehmen weiterzuentwickeln.
Welche Rolle spielt Führungskräfte-Engagement bei der Förderung von Vielfalt und Innovation im Unternehmen?
Die Rolle der Führungskräfte ist hier vor allem für die Förderung von Vielfalt und Innovation sehr entscheidend. Engagierte und aufgeschlossene Führungskräfte, die Diversity als Wert und als strategische Ressource erkennen, sind unabdingbar, um Diversity Management erfolgreich zu implementieren und dadurch die Unternehmenskultur entsprechend zu prägen.
Wie geht man es als Unternehmen an? Welche Prozesse sind nötig? Was braucht es strukturell?
Um Diversity-Management-Programme erfolgreich und nachhaltig etablieren zu können, sind strukturierte Prozesse und die Anpassung der Unternehmensstrukturen von entscheidender Bedeutung. Weiters braucht es klare Zielsetzungen, regelmäßige Reviews und vor allem eine stringente und transparente Kommunikation.
