News mittlere Spalte ###Verlagshomepage austriainnovativ.at news### Personalia Forschung
Foto: Semperit
Simone Viola Radl entwickelte Polymere, die unter anderem den Lebenszyklus von Kunststoffprodukten verlängern.
Foto: Semperit

Simone Viola Radl ist FEMtech-Expertin des Monats

Die FEMtech-Initiative des Klimaschutzministeriums fördert Frauen in Forschung und Technologie und setzt sich für Chancengleichheit ein. Viola Radl ist die FEMtech-Expertin des Monats April. Die promovierte Salzburgerin arbeitet seit 2018 im Bereich Prozessentwicklung- und optimierung der Semperit AG, wo für Industrie und Medizin hochspezialisierte Produkte aus Kautschuk hergestellt werden.

Seit Studientagen hat sich bei Simone Viola Radl eine ausgeprägte Faszination für die Entwicklung neuer Materialien etabliert: sie reicht von patentierten smarten Materialien, die sie mit KollegInnen innerhalb der Arbeitsgruppen an der Uni und dem PCCL entwickelte, bis hin zur (Weiter-)Entwicklung der Kerntechnologien in der Gummiindustrie im aktuellen Job beim Traditionsunternehmen Semperit AG Holding.

„Im Bereich der Zentralen Verfahrensentwicklung arbeite ich als Prozessingenieurin im Team mit vier weiteren Kollegen mit dem Ziel, die Produktions- und Entwicklungsprozesse der unterschiedlichen Businesssegmente kontinuierlich zu optimieren.“ Dazu gehören Berechnungen nach der sogenannten Finite-Elemente-Methode und Prozesssimulationen, sowie die Entwicklung neuer Prüfmethoden. „Ich bin Ansprechpartnerin für die Prozesse des Gummispritzgusses und der Vulkanisation, sowie für materialspezifische Fragestellungen innerhalb der Entwicklung unterschiedlicher Produktherstellprozesse. Sowohl die Versuche in der Produktion, als auch die Materialprüfungen an den Prüfmaschinen selbst und in Zusammenarbeit mit KollegInnen und KundInnen sind hierbei wesentlich.“ Zum Arbeitsalltag gehöre auch der laufende Austausch, die Vernetzung und Kooperation mit externen PartnerInnen aus wissenschaftlichen Institutionen.

Für Radl war relativ früh klar, dass „ich mein Studium in Richtung Naturwissenschaften und Technik, in der sich meine Begeisterung für Chemie, Materialwissenschaften und Mathematik wiederfinden und ausbauen lässt, ausrichten wollte“. Während der Masterarbeit entdeckte sie ihre Faszination zu intelligenten Materialkonzepten in der Chemie der Kunststoffe. Zum Zeitpunkt ihres Masterabschlusses erlebten diese Materialsysteme in der Grundlagenforschung gerade ihren Aufschwung und entwickelten sich entsprechend rasant.

In ihrer Doktorarbeit beschäftigte sie sich bereits mit Möglichkeiten, Kunststoffe durch äußere Einwirkung so zu verändern, dass die Herstellung von recycelbaren und selbstheilenden polymeren Werkstoffen möglich ist. Die von Radl in dieser Arbeit entwickelten Polymere konnten nicht nur durch ein verbessertes Recycling über gezieltes Lösen der Kunststoffe aus dem Verbund mit anderen Materialien – wie beispielsweise Glas, Carbon oder Kupfer – überzeugen, sondern darüber hinaus auch den Lebenszyklus von Kunststoffprodukten verlängern.

Aus den daraus gewonnenen Erkenntnissen sind sogar zwei Patente hervorgegangen: Das erste Patent beschreibt die Derivatisierung und Funktion eines photostrukturierbaren, elektrisch leitfähigen Polymers auf Basis von Polyanilin, was etwa für den Einsatz in organischen Leuchtdioden interessant ist. Kunststoffe sind üblicherweise nicht-leitfähige Materialien. Mit dem neuartigen Polymer ist es mit Hilfe von Licht möglich, elektrisch leitfähige Strukturen in das Material zu schreiben.

„Im zweiten Patent ist ein Herstellverfahren eines lichtempfindlichen Monomers und das Monomer selbst beschrieben, entstanden in meinen Forschungsarbeiten zur Dissertation“, so Radl. Mit jenem Monomer können Kunststoffe gestaltet werden, die sich unter Einwirkung von UV-Licht abbauen und damit recycelbar sind. Wertvolle Rohstoffe, die in hochvernetzten Kunststoffverbunden wie Mikrochips eingesetzt werden, können so mit geringem Aufwand und energieeffizient voneinander getrennt und rückgewonnen werden.


Green Energy Lab visualisiert die Energiezukunft

Der Umstieg auf nachhaltige und zukunftssichere Energielösungen ist zentraler Faktor im Kampf gegen den Klimawandel. Das Innovationslabor Green Energy…

Weiterlesen

Grüne Synergien in Mobilität, Industrie und Energieversorgung

Die nachhaltige Transformation - Das primäre Ziel der Wasserstoffinitiative Vorzeigeregion Austria Power and Gas, kurz WIVA P&G, ist, die…

Weiterlesen

8. Wiener Innovationskonferenz

„In Zeiten des Umbruchs bestehen - Transformation mit Innovation“ - Die 8. Wiener Innovationskonferenz widmet sich den aktuellen Umbrüchen am…

Weiterlesen

FlexModul – Saisonale Speicherung von Solarenergie

© Barbara Krobath

Die Volatilität (Schwankungen) von erneuerbaren Energien bringt einen hohen Bedarf an Energiespeichern mit sich. Nur so kann auch zu Zeiten geringer…

Weiterlesen

Zum dekarbonisierten, leistbaren Wohnraum

© Canva/Illionaire

Die Weiterentwicklung von privaten Zinshäusern zu vertraglich abgesicherten Gemeinschaftsprojekten samt baubehördlicher Genehmigung für die umfassende…

Weiterlesen

Patricia Neumann: Neue Vorstandsvorsitzende der Siemens AG Österreich

© Siemens

Mag. Patricia Neumann (51) ist seit Anfang Mai 2023 Vorstandsvorsitzende der Siemens AG Österreich. Die neue CEO ist für die Dauer von fünf Jahren…

Weiterlesen

Aktuelle Ausgabe

Abonnement und Mediadaten

Sie wollen die führende österreichische Fachzeitschrift kennen lernen?
Sie wollen sich über Erscheinungstermine, Schwerpunkte und Werbemöglichkeiten informieren?

Hier sind Sie richtig.  

Abonnement

Mediadaten