Die Erfüllung des Auftrages auf dem Gefechtsfeld der Zukunft, in diesem Zusammenhang mit einer mittelfristigen Perspektive von 15 Jahren anzusetzen, wird im Wesentlichen durch drei Faktoren bestimmt sein: Komplexe Waffensysteme deren Effizienz nicht mehr durch individuelle Fähigkeiten determiniert ist, das persönliche Schutzbedürfnis des Soldaten im Zusammenhang mit der kollektiven Opferbereitschaft der Zivilgesellschaft sowie die Problematik der geringen Mannschaftsstärken von Streitkräften. Um den Erhalt von Fähigkeiten zu gewährleisten wird es daher notwendig sein, vermehrt unbemannte Systeme einzusetzen. In der höchsten technologischen Ausprägung könnten diese bereits Elemente einer künstlichen Intelligenz aufweisen und komplexe Aufgaben in einem schwierigen Umfeld unter Optimierung der vorgegeben Handlungsanweisungen ohne Interaktion mit einem Operator durchführen können.
Als mögliche Forschungsthemen in diesem Zusammenhang gelten u. a. sichere Datenübertragung, M2M (machine to machine), Mobile Device Management und biometrische Verfahren zur Zugangskontrolle bzw. Interaktionsberechtigung, aber auch die Miniaturisierung von Systemen/Komponenten (Minidrohnen) oder die satellitenunabhängige Navigation im freien Gelände und in Gebäuden. Die Weiterführung von erfolgreichen Projekten aus dem KIRAS-Sicherheitsprogramm ist dazu eine wichtige Basis. Entwicklungsziele sind beispielsweise der autonome Konvoi, aber auch semi-autonome Transportplattformen für schwieriges Gelände („follow-me mode“ für Infanterie). Geforscht wird auch an der Entwicklung von Fahrerassistenzsystemen für Kampf- und Gefechtsfahrzeuge sowie an Systemen und Verfahren zur Erfassung und Abwehr von unbemannten autonomen Flugkörpern (z. B. Drohnen). Ziel ist etwa der Schutz kritischer Infrastruktur sowie die Implementation von Systemen zur großräumigen Luftraumüberwachung (UAVs).
Die Ergebnisse aus Projekten im Bereich Robotics und autonome System liefern fundamentale Bearbeitungsgrundlagen für die Konzeption von Streitkräften der Gegenwart als auch der Zukunft. Wichtig ist in diesem Zusammenhang die nötige Schaffung einer nationalen Kompetenz, um die Voraussetzung für eine wissensbasierte Planung und Beschaffung sicherstellen zu können. Das Bundesheer konnte durch solche Projekte bereits eine beachtliche Kompetenz aufbauen. Auf der anderen Seite erwies sich die Zusammenarbeit mit Institutionen wie AIT, FH Technikum Wien, RMMV-MAN, Novotech oder Taurob als wertvoll. Die Aktivitäten fanden auch international bereits Beachtung: Die ELROB 2016 (European Land Robotics) wurde mit aktiver Beteiligung vom Bundesheer auf einem österreichischen Truppenübungsplatz durchgeführt. Die Basis für den Erfolg eines nationalen Verteidigungsforschungsprogramms hinsichtlich Erweiterung sowie Aufbau von Kompetenz und wirtschaftlicher Leistungsfähigkeit im Bereich autonomer und robotischer Systeme ist somit gelegt.