Die Digitalisierung hat die Forschung in den vergangenen Jahren enorm beschleunigt. ForscherInnen können weltweit kooperieren, gleichzeitig auf Forschungsergebnisse zugreifen und ihre Projekte abstimmen. Voraussetzung dafür sind allerdings verlässliche Daten, wie aktuell auch die COVID-19-Pandemie sehr eindrücklich vor Augen führt.
Digitalisierung vorantreiben
Große Datenmengen der öffentlichen Hand, die vielfach in sogenannten Registern gespeichert werden, sind jedoch in Österreich bisher für Wissenschaft und Forschung größtenteils nicht zugänglich. “Hierzulande werden die Möglichkeiten der Digitalisierung noch viel zu wenig genutzt“, so Helga Nowotny, Mitglied des Rates für Forschung und Technologieentwicklung. „Der Zugang zu Mikrodaten wird in einigen europäischen Ländern deutlich forschungsfreundlicher gestaltet, etwa in Dänemark, den Niederlanden oder in Schweden.“
Regulierter Datenzugang
Der Zugang zu und die Nutzung von Daten muss geregelt und kontrolliert werden, um vor Datenmissbrauch zu schützen. In seiner jüngst vorgelegten Empfehlung zur Registerdatenforschung fordert der Rat die Bundesregierung auf, die nationalen Rahmenbedingungen für datengetriebene Wissenschaft zu optimieren. Zudem sollte geprüft werden, wie eine geeignete Strategie zur Registerdatenforschung zusammen mit ExpertInnen erarbeitet werden könnte. Eine rasche Umsetzung des geplanten Austrian Micro Data Center‘s und die Bereitstellung einer ausreichenden Finanzierung, durch welche die DatenServiceleistungen weiter ausgebaut werden können, sind ebenso notwendig wie die Ausarbeitung der gesetzlichen Rahmenbedingungen. Dafür muss ein regulierter Zugang zu Individualdaten aus den Registern der öffentlichen sowie der amtlichen Statistik über sichere und einfache Remote-Zugänge in Angriff genommen werden.