Patentüberwachung als Absicherung und Stärkung der eigenen Innovationskraft

Credit: ABP
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Innovationen sind ein Kernstück zur Absicherung des zukünftigen Erfolges von Unternehmen. Innovationskraft bedeutet, dass man mit neuen Entwicklungen und Ideen nicht nur am Puls der Zeit, sondern idealerweise auch ein Vorreiter ist.

Von Daniel Holzner, M.A. (Geschäftsführer der ABP PATENT NETWORK GmbH).

Wirtschaftlich erfolgreiche Innovationen bieten nicht nur dem eigenen Unternehmen Raum, seinen Erflog zu sichern, sondern auch anderen Unternehmen die Chance, den Raum zu nutzen und die Ideen in den eigenen Bereich umzulegen.

Der Schutz von Innovationen kann – nicht nur – bekannterweise durch die Anmeldung von technischen Schutzrechten sichergestellt werden. Das Patentgesetz bietet die Möglichkeit, andere Unternehmen von der Nutzung der eigenen Innovationen bzw. Erfindungen auszuschließen, dafür werden jedoch technische Details allerspätestens nach 18 Monaten ab Anmeldetag einer Patentanmeldung per Veröffentlichung durch ein Patentamt zugänglich gemacht.

Dieser gesetzlich vorgeschriebene Teilschritt zur Erlangung des oben erwähnten Ausschlussrechtes bietet Unternehmen Möglichkeiten zur Absicherung bzw. Stärkung der eigenen Innovationskraft, indem der Inhalt von Patentanmeldungen auf neue Innovationen des eigenen Bereiches geprüft wird. Damit man hier auch von Beginn an im richtigen „Teich“ fischt, kann man die Zuteilung von Patentklassen zur sachlichen Einschränkung nutzen. Was bedeutet das?

Klassifizierung als bedeutender Faktor
Die Einreichung einer neuen Patentanmeldung durchläuft neben einer formalen Prüfung die viel wichtigere technische und inhaltliche Prüfung. Hier wird unter anderem die Zuteilung in standardisierte Klassen durch das zuständige Patentamt gemacht. Diese Klassifizierung spiegelt den Bereich und die technische Kategorisierung des Inhalts wider und kann zur Überwachung des eigenen relevanten Bereiches genutzt werden.

Ein weiterer maßgeblicher Faktor, den es zu beachten gilt, ist die Tatsache, dass eine gesamheitliche Überwachung aller Patentanmeldungen des eigenen Bereiches schier unmöglich ist. Warum ist das so?

Sieht man sich den Jahresbericht 2018 des Europäischen Patentamtes an, so wurden allein dort über 174.000 Patente im Jahr angemeldet. Somit sollte man sich gut überlegen, wie viel Zeit in das Lesen neuer Patentanmeldungen investiert werden kann und inwieweit dies sinnvoll erscheint. Dazu müssen unterschiedliche Aspekte betrachtet werden.

Die Erfahrung aus vielen Projekten zeigt, dass jene Unternehmensbereiche mit höherem Innovationsgrad mit mehr Ressourcen versehen werden, hingegen langen gereiften Entwicklungen etwas weniger Aufwand zugeteilt wird. Der Grund dafür scheint auf der Hand zu liegen: Im Reifeprozess von Innovationen ist natürlich die Anfangsphase jene Phase, die das meiste Potential für simultane Entwicklungen bietet. Desto reifer eine Innovation oder ein Produkt ist, desto klarer stellen sich die profitablen Ausprägungen ein. Schlussendlich ist es doch die Aufgabe beinahe jeder Innovation, wirtschaftlich lukrativ zu werden.

Effiziente Patentüberwachung
Damit die Patentüberwachung effizient abläuft, ist es sinnvoll Wissen in erster Linie zu bündeln. Konkret ist die Formulierung von Patentanmeldungen eine spezielle Form, die einiges an Übung benötigt, um zu wissen, worauf es in den teilweise sehr ausführlichen Schriften ankommt. Es ist also sinnvoll, Kompetenzen in diesem Bereich zu nutzen, damit man wissenswerte und relevante Publikationen in erster Instanz filtert.

Einmal gefundene Schriften gilt es im Nachhinein aber nicht nur für sich zu behalten bzw. zu archivieren, sondern im Gegenteil diese in die innovativen Bereiche des Unternehmens zu transportieren, um dieses Wissen über technische Lösungen, die ein obligatorischer Teil einer Patentanmeldung sind, entsprechend breitzutreten.

Hier bieten Softwarelösungen, also IP-Managementsysteme wie uptoIP®, entscheidende Unterstützung in der Datenaufbereitung, wie zum Beispiel das einfachere Erkennen von Relevanz. Auch die Verteilung von Wissen in die einzelnen Teilbereiche und die spätere Wiederauffindbarkeit der Informationen spielt hier eine sehr wichtige Rolle. Woran erkennt man schlussendlich, ob dieser Informationstransport Früchte trägt?

Darüber geben die Qualität neuer Ideen, deren Detailierung und die Ausprägungen von innovativen Lösungen Auskunft. Außerdem wird die Patentierbarkeit neuer Innovationen ein klares Indiz dafür sein, dass man sich vom veröffentlichten Stand der Technik abhebt und somit neue Wege findet. Auch kann ein Rückschluss darauf der höchstwahrscheinlich höhere Anteil an geistigem Eigentum am Unternehmenswert und – sofern andere Kernprozesse des Unternehmens entsprechend funktionieren – der Erfolg am Markt sein.

Nutzung von Informationen im Innovationsprozess
Zusammenfassend ist es für innovative Unternehmen essentiell, das vorhandene Wissen über Innovationen, die in einer sehr detaillierten und dem Fachmann verständlichen Ausprägung durch Patente veröffentlicht werden, zu nutzen. Dazu gilt es, eine Balance zu finden, damit die eigenen Innovationen abgesichert und Ideen für neue Wege und Innovationen durch Wissensverteilung geschaffen werden. Sieht man sich den Jahresbericht des Europäischen Patentamts im Detail an, so findet man sowohl in den Statistiken der Unternehmen mit den meisten Patentanmeldungen, als auch in den technologischen Feldern durchwegs steigende Anmeldezahlen. Daraus lässt sich der Schluss ziehen, dass die Nutzung dieser Informationen im Innovationsprozess ein allgegenwärtiger Schritt in erfolgreichen und innovativen Unternehmen ist und auch in der Zukunft sein wird.


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