Klimaforschung
Der kühle Frühling hat nach einem trockenen und zu warmen Winter zumindest kurzfristig das rapide Abschmelzen der Gletscher in den Alpen verlangsamt. Ganz anders sieht es aber mit dem Zustand der Ozeane aus, deren durchschnittliche Oberflächentemperatur mit 20,9 Grad Celsius laut NOAA im langjährigen Schnitt um rund ein Grad zu warm ist. Ein Hotspot ist dabei der Atlantik, der für Europas Klima verantwortlich ist. Was für diese rasche Erwärmung verantwortlich ist, ist noch ungewiss.
Sicher trägt dazu das gerade beginnende Wetterphänomen El Niño bei, das regelmäßig wegen der Erhitzung der Meere für Naturkatastrophen und Ernteausfälle sorgt. Laut einer aktuellen Studie Forschender des Dartmouth College rund um Christopher Callahan hat etwa das El-Niño-Ereignis von 1997–98 für weltweite Einkommensverluste in der Höhe von 5,7 Billionen US-Dollar geführt.
Sorgen bereitet der Forscher-Community besonders auch die immer rascher schmelzenden Eismassen der Pole. So erwärmen sich die nördlichen Polgebiete rund viermal so schnell wie andere Weltregionen. Laut dem Klimaforscher Dirk Notz von der Uni Hamburg könnte die Arktis bei der aktuellen Entwicklung 2030 eisfrei sein. Auch bei der Antarktis wurden Tiefstwerte bei der Eisbedeckung gemessen und auch die Lufttemperatur in der Standardhöhe von zwei Meter ist jüngst viel zu hoch. Dabei hat der zusätzliche, periodische Hitzetreiber El Niño gerade erst begonnen.