Organisiert vom AIT Austrian Institute of Technology und dem ORF (Radio Österreich 1) werden internationale Experten aus Wissenschaft, Wirtschaft und Politik in Plenarveranstaltungen und Arbeitskreisen über das Thema "Forschung und Innovation at the crossroads" diskutieren.
Zum Auftakt steht mit dem Thema "Industrie 4.0" zur Debatte, wie die Durchdringung der industriellen Produktion durch Informationstechnologien nicht nur Fertigung und Konsum, sondern auch Arbeitswelt und Gesellschaft verändert. Darüber referieren u.a. David Rejeski, der Direktor des Science & Technology Innovation Programs des Woodrow Wilson Centres in Washington und Wilhelm Bauer, der Leiter des Fraunhofer Instituts für Arbeitswirtschaft und Organisation. "Stanford zu Gast bei den Technologiegesprächen" ist ein neuer Themenschwerpunkt und widmet sich dem Zusammenhang von Innovation und einer Kultur des Scheiterns, die in Silicon Valley und Stanford gelebt und gelehrt wird. Die Stanford-Professoren Curtis Frank, James Plummer und Friedrich Prinz vermitteln Lehren aus ihren Fachgebieten für einen spielerischen Umgang mit Fehlern und dem Scheitern, der auch europäische Innovationen inspirieren könnte.
Die Helmholtz-Gemeinschaft deutscher Forschungszentren ist wissenschaftlicher Partner der Technologiegespräche. Karin Amunts, Leiterin des Instituts für Neurowissenschaften und Medizin am Forschungszentrum Jülich, Thomas Gasser vom Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen in Tübingen und der Frankfurter Hirnforscher Wolf Singer präsentieren unter dem Titel "Wir und unser Gehirn" aktuelle Erkenntnisse über die "komplizierteste Maschine im ganzen Universum" und diskutieren über neue Durchbrüche und Forschungsperspektiven auf diesem interdisziplinären Arbeitsgebiet.
Der Vermittlung von Forschungsergebnissen und neuem Wissen im digitalen Zeitalter ist das Plenum "Digital University" gewidmet. Führende Universitäten wie Stanford setzen schon länger auf sogenannte "MOOCs" - Plattformen für "Massive Open Online Courses". Sie ermöglichen Studierenden aus aller Welt die Teilhabe an der Hochschulbildung, stellen Lehrmethoden auf den Prüfstand, sind aber auch ein Geschäftsmodell. Das von Hannes Klöpper vorgestellte Start-up "iversity.org" führt zu der Frage der Qualitätssicherung und Skalierbarkeit in der Online-Lehre.
Dass die Digitalisierung nicht nur die Wissenschaftsvermittlung im Hochschulbereich vor neue Herausforderungen stellt, sondern auch die Forschung für die Gesellschaft öffnen kann, zeigen aktuelle "Open Science"-Initiativen, die von Helga Nowotny, der ehemaligen Präsidentin des Europäischen Forschungsrates bei den Technologiegesprächen zur Diskussion gestellt werden. Wie offener Zugang und gemeinsame Plattformen das Verhältnis zwischen Wissenschaft und Gesellschaft neu ordnen könnten, referieren Stephen Friend, der Präsident von Sage Bionetworks, die Wissenschaftsforscherin Katja Mayer, Robert-Jan Smits, Generaldirektor für Forschung und Innovation der Europäischen Kommission und Francois Taddei vom Center for Research and Interdisciplinarity der Descartes University in Paris, ein Vordenker neuer Formen der offenen Forschungsorganisation. Weitere international besetzte Plenarveranstaltungen behandeln die Themen "Städte at the crossroads", "Complexity Science" und "Innovation an der Schnittstelle von Kunst und Wissenschaft".
Zusätzlich zu den Plenarveranstaltungen finden elf Arbeitskreise statt, die Themen wie "Österreichische Technologien für den globalen Markt", "Technologie-Hotspots der Zukunft - hat Europa eine Chance?" und " Forschungsfinanzierung - öffentlich/privat? Neue Modelle in einer globalisierten Welt" behandeln. "Agile und robuste Wertschöpfungsketten" als Ziel des strategischen Managements der Zukunft werden ebenso thematisiert wie die "Herausforderung Disruptive Innovation". Fragen der erneuerbaren Energie-Zukunft sind Arbeitskreise zum Thema "Bioenergie - Ausweg oder Irrtum?" und "Smart Energy: Herausforderungen an eine interdisziplinäre Energiewende" gewidmet. Zum Thema "Wissenschaft in der Gesellschaft" wird diskutiert, wie man Barrieren überwinden kann.
Der "Open Dialogue" findet zum zweiten Mal bei den Technologiegesprächen statt. Unter dem Titel "Urban Innovators Challenge - Stadt und Zukunft" stellen österreichische Start-Ups ihre technologischen Innovationen für die Stadt von Morgen vor. Im interaktiven Abendprogramm kann sich das Publikum an der Kür der Gewinner/innen beteiligen.
Die "Ö1 Kinderuni Alpbach" thematisiert in einer Kindervorlesung mit anschließendem Workshop die Frage "Wo sind die Grenzen zwischen Stadt und Land?" In einer Stadt-Land-Planungswerkstatt erforschen die Kinder die Grundlagen unseres Lebensraums und gehen der Fragen nach: Gibt es noch Grenzen, oder verschmelzen unsere Lebensräume mehr und mehr? Mit Modellen und Plänen können sie eigene Ideen entwickeln und festhalten. Auch "Junior Alpbach" ist wieder ein Fixpunkt der "Technologiegespräche". Jugendliche im Alter zwischen zwölf und 17 Jahren werden sich in einem Workshop mit dem Thema "Die Weisheit der Vielen - Kollektive Intelligenz im Cyberspace" auseinandersetzen.
Das detaillierte Programm der Technologiegespräche finden sie hier