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Will Kooperationen im österreichischen FTI-System stärken: ACR-Präsidentin Iris Filzwieser.
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ACR

„Enorme Chance für KMU“

Mitten in den Auswirkungen der Corona-Krise hat Iris Filzwieser die Präsidentschaft beim Forschungsnetzwerk ACR – Austrian Cooperative Research übernommen. Sie will mit Geschäftsführerin Sonja Sheikh und der stv. Geschäftsführerin Rita Kremsner für mehr Sichtbarkeit der ACR sorgen – und auch die Kooperationen verbreitern.

Es sind keine einfachen Tage für Unternehmer*innen. Auch für Iris Filzwieser nicht, die 2005 gemeinsam mit ihrem Mann Andreas die METTOP GmbH gegründet hat – ein Engineering-Unternehmen, das sich auf die Optimierung und Entwicklung von Technologien im Bereich metallurgischer Prozesse spezialisiert hat. Zudem ist sie Gesellschafterin der UrbanGold GmbH, die ein revolutionäres Recyclingverfahren für Elektronik Schrott entwickelte, patentierte und nun vermarktet. Die Lösungen und Technologien der Unternehmensgruppe sind auf der ganzen Welt gefragt. Doch Corona hat vieles verändert. Und noch hakt es am viel beschworenen Aufschwung. „Aber als Unternehmerin musst Du positiv denken“, sagt sie und bringt damit zum Ausdruck, was wohl jeder derzeit im Land hofft: Dass es bald rasch wieder aufwärts geht. „Es bleibt eine echte Challenge, wohl auch das kommende Jahr“, weiß Filzwieser, die jüngst in dieser schwierigen Zeit am 18. Juni die Präsidentschaft beim Forschungsnetzwerk ACR – Austrian Cooperative Research übernommen hat.

Damit stehen nun drei Frauen an der Spitze der ACR: Gemeinsam mit Geschäftsführerin Sonja Sheikh und der stv. Geschäftsführerin Rita Kremsner will Iris Filzwieser die Stärken der ACR einer breiteren Öffentlichkeit bekannt machen. Vor allem aber will sie Klein- und Mittelbetriebe, die ja die Hauptzielgruppe für Kooperationen sind, vom Wert der ACR noch mehr als bisher überzeugen. „Diejenigen, die uns kennen, wissen, was unser Netzwerk leistet und sind hochzufrieden und erfolgreich damit. Aber es gibt noch viele, die wir von unseren Leistungen überzeugen können“, sagt Filzwieser. Die große Stärke der ACR ist dabei auch eine gewisse Hürde: Aus der kompakten Struktur der Organisation entstehen Wendigkeit und Flexibilität. Gleichzeitig tut man sich manchmal schwer, neben „Tankern“ wie AIT, FFG oder CDG sichtbar zu sein. „Wobei es uns nicht um das Scheinwerferlicht geht, wir wollen, dass noch mehr KMU sehen, wie sehr sie von uns profitieren können“, sagt Filzwieser.
 

Effektives Netzwerk

Iris Filzwieser kennt die ACR seit vielen Jahren genau, war seit 2014 als Beirätin tätig. „Die ACR steht für ein unkompliziertes und sehr effektives Netzwerk aus unterschiedlichen außeruniversitären Forschungsinstituten auf höchstem Niveau“, weiß sie aus zahlreichen Projekten und Gesprächen mit Mitgliedern und Partnern. Die ACR bietet den großen Vorteil, sehr viele Kompetenzen unter einem Dach zu bündeln. Damit sind für die Mitglieder und Kooperationspartner Forschungs- und Entwicklungszugänge abrufbar, die auf dem freien Markt gar nicht oder nur zu enorm hohen Kosten erreichbar wären. „Wir wollen und müssen uns nun so positionieren, dass wir auch stärker gesehen werden.“ Ein Vorteil dabei ist zweifellos, dass Iris Filzwieser als „Technikerin“, wie sie sich selbst bezeichnet, auf vielen Ebenen auch wissenschaftlich mitdiskutieren kann. Das hilft in der Forschungs-Community. Gleichzeitig kennt sie die guten und schwierigen Seiten des Unternehmertums. „Wenn es uns gelingt, den Nutzen und den Mehrwert, den die ACR gerade für KMU erzielen kann, viel stärker zu vermitteln, haben wir unser Ziel erreicht“, so Filzwieser, „da gibt es noch großes Potenzial.“ Zumal es einen Hebel braucht, um Forschungsergebnisse in die wirtschaftliche Verwertung zu bringen, Stichwort: angewandte Innovation. Gerade da tun sich KMU oft schwer. „Mit unseren Netzwerken wird das viel einfacher“, ist die ACR-Präsidentin überzeugt, „und unsere Partner lernen auch täglich dazu.“ Ein Beispiel: Zuletzt waren rund 80 Prozent der Förderanträge, die man stellte, Ko-Produktionen von drei bis fünf Instituten. „Die Qualität war aus meiner Sicht extrem hoch“, sagt Filzwieser, „vor allem war der interdisziplinäre Zugang sehr gut und beeindruckend. Standen früher vor allem technologische Aspekte bei Anträgen im Vordergrund, so wird nun auch Bezug genommen auf Fragen wie Auswirkungen auf Umwelt, Klima, Volkswirtschaft oder einzelne Branchen. Ich habe das Gefühl, dass wir hier in den letzten Jahren einen sehr großen Schritt nach vorne gemacht haben – vor allem was die Qualität der internen Netzwerkkooperationen betrifft. Das ist etwas, das nur wir in dieser Qualität bieten können – gerade für KMU!“


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