Um hier eine optimale Grundlage zu schaffen, wurden parallel spezielle Instrumente für die Zustandserhebung bzw. Energiestatus der E-Autobatterie entwickelt. Die damit entstandene Unabhängigkeit vom Batteriehersteller schafft die Voraussetzungen für einen freien Markt für Second Life Batterien. Mit der Überführung des Prototyps zum Saubermacher ECOPORT in Feldkirchen bei Graz wurde das Projekt SecondLife – Batteries4Storage nun nach rund dreieinhalbjähriger Laufzeit erfolgreich abgeschlossen. Das Projekt wurde aus Mitteln des Klima- und Energiefonds gefördert und im Rahmen des Programms „Green Energy Lab“ unter der Leitung der Grazer Energieagentur durchgeführt.
Voller Energie
Die stark wachsende Anzahl von Elektrofahrzeugen und die damit einhergehende steigende Anzahl gebrauchter Batteriesysteme führt zu neuen Herausforderungen. Aktuell fallen in Österreich pro Jahr etwa 4.000 gebrauchte Batteriesysteme aus der Elektromobilität an – das entspricht etwa 200 Tonnen. Je nach Entwicklung der E-Mobilität werden für das Jahr 2030 bereits zwischen 10.000 und 20.000 Tonnen prognostiziert. „Bereits jetzt muss man sich über die Verwendung der aus dem First Life ausgeschiedenen Batterien aus der E-Mobilität Gedanken machen. Mit dem Projekt SecondLife – Batteries4Storage schaffen wir eine zusätzliche stationäre Nutzung, die die Lebenszeit und die Wertschöpfungskette der Batteriesysteme verlängert und ökologische sowie ökonomische Vorteile schafft,“ führt Robert Schmied, Geschäftsführer der Grazer Energieagentur, aus.
Erfolgreicher Prototyp
Dass das Ganze nicht nur auf dem Papier funktioniert, zeigt die von Smart Power gefertigte Pilotanlage mit 96 kWh. Seit Herbst 2020 glich der Prototyp am Saubermacher Standort in Premstätten erfolgreich die Lastspitzen des Entsorgungsunternehmens aus. Nun wurde die Anlage in die Firmenzentrale in Feldkirchen bei Graz verlegt und optimiert dort den Eigenstromverbrauch aus der Photovoltaikanlage und trägt dadurch weiterhin zur Ressourcenschonung und Nachhaltigkeit bei.
Speichersysteme als Enabler für erneuerbare Energiequellen. Batterie-Stromspeichersysteme spielen für die optimale Integration erneuerbarer Energiequellen sowie für eine kostenoptimale Stromnutzung, d.h. für den Ausgleich von Stromerzeugung und Verbrauch, eine zunehmend wichtigere Rolle. Darüber hinaus leisten batteriebasierte Stromspeichersysteme auch einen wichtigen Beitrag zur Absicherung gegen Stromausfälle bei der Verbesserung der Netzstabilisierung sowie bei der Integration von dezentral produziertem Strom.
Das sieht auch DI Theresia Vogel vom Klima- und Energiefonds so. „Energiespeicher sind ein zentraler Schlüssel für die Energiewende, denn wir brauchen ein robustes und sicheres System für den Wirtschaftsstandort Österreich. Wir freuen uns, dass in der Vorzeigeregion „Green Energy Lab“ dieses Thema aufgegriffen wird. Ein SecondLife für Akkus, die einer der teuersten Bestandteile eines Elektroautos sind, zeigt, dass ein zweites, langes und erfolgreiches Leben für Autobatterien möglich und wirtschaftlich sinnvoll ist. Mit diesem Ansatz wird das System stabilisiert, Ressourcen geschont und ein Beitrag zum Klimaschutz geleistet.“
Mehr Informationen zu diesem Thema finden Sie auf der Homepage der Fa. Saubermann unter: https://saubermacher.at/presse/stationaerer-speicher-aus-alten-e-autobatterien/ und ebenfalls auf der Homepage des Green Energy Labs unter: https://greenenergylab.at/ein-zweites-leben-fuer-auto-batterien-projekt-secondlifebatteries4storage-erfolgreich-im-einsatz/