Es überzeugte in der Kategorie „das beste Kooperationsprojekt im Bereich branchenübergreifender Zusammenarbeit“. Fünf KMU aus den Bereichen Trinkwasserversorgung, HerstellerInnen von Armaturen, Rohrleitungen sowie die Bundesinnung der Installateure, die Universität für Bodenkultur, AIT und OFI führten das Projekt gemeinsam durch. Der FH-Studiengang Verpackungstechnologie bringt unter anderem Forschungs-Know-how im Bereich Hygiene sowie Bioassays ein.
Beim Qualitätserhalt von Trinkwasser spielt die Hausinstallation eine entscheidende Rolle, da es nach dem Wasserzähler zu mikrobieller und chemischer Kontamination kommen kann. So gefährden Legionellen im Trinkwasser in einem besonderen Maße die Gesundheit. Aus Dichtungen, Rohrleitungen oder Armaturen können hormonaktive Inhaltsstoffe oder Schwermetalle, die gesundheitlich bedenklich sind, ins Wasser gelangen. Die Qualität von Trinkwasser im Gebäude ist daher nur dann sichergestellt, wenn die HerstellerInnen von Trinkwasserkontaktmaterialien, PlanerInnen, ErrichterInnen und BetreiberInnen zusammenwirken. „Es ist außergewöhnlich, dass kleine und mittlere Unternehmen entlang der gesamten Wertschöpfungskette so langfristig im Forschungsbereich mit PartnerInnen aus der Wissenschaft zusammenarbeiten. Die personellen Ressourcen der KMU sind beschränkt, gleichzeitig verschafft Innovation einen entscheidenden Wettbewerbsvorteil“, so Manfred Tacker, Projektleiter und Fachbereichsleiter Verpackungs- und Ressourcenmanagement an der FH Campus Wien.
Erstes Ergebnis: Neue Hygieneleitlinien für Installateure und PlanerInnen
Die FH Campus Wien und andere WissenschaftspartnerInnen brachten aktuelle wissenschaftliche Erkenntnisse zu den vier Themen „Leitung“, „Wasseraufbereitung im Haus“, „Trinkwassererwärmung“ und „Armaturen“ ein, das Forum Wasserhygiene und die Bundesinnung der Sanitär-, Heizungs- und Lüftungstechniker die Problemstellungen aus der Praxis und das damit verbundene Fachwissen. Ziel war es vor allem, sich über aktuelle und zukünftige Technologien auszutauschen, zukünftige F&E-Felder zu erarbeiten und Ausbildungsangebote für MitarbeiterInnen sowie neue Dienstleistungen für die Qualitätssicherung zu entwickeln. „Es freut mich, dass wir bereits als erstes konkretes Ergebnis Hygieneleitlinien erarbeitet haben, die ab sofort für Installateure und PlanerInnen sowie BetreiberInnen von Trinkwasserinstallationen zur Verfügung stehen“, so Manfred Tacker. Als weiteres Ergebnis wurden zentrale Forschungsthemen identifiziert, um die Trinkwasserqualität in nachfolgenden Projekten noch weiter zu verbessern – darunter auch die Entwicklung von Schnelltests für Legionellen. In diesem Forschungsbereich hat der Studiengang Verpackungstechnologie bereits Kompetenz aufgebaut. Darüber hinaus erstellten die KooperationspartnerInnen ein Konzept für ein Qualifizierungsprogramm für Installateure sowie für PlanerInnen, ErrichterInnen und BetreiberInnen von Trinkwasserinstallationen.
Bachelorstudium Verpackungstechnologie hat Verpackungsindustrie mit an Board
Im Herbst 2015 startet das international ausgerichtete Studium Verpackungstechnologie. Es gibt einen Überblick über die wichtigsten Packmittel Papier und Karton, Kunststoff, Metall sowie Glas. Das praxisnahe Studium deckt den gesamten Lebenszyklus einer Verpackung ab – von der Entwicklung über die Herstellung bis zum Marketing und Qualitätsmanagement. Der Fokus ist auf Employability und nachhaltige Produktgestaltung gerichtet. Dabei spielen Entsorgung und Recycling eine besonders wichtige Rolle. Neben zahlreichen Hochschulkooperationen – unter anderem mit der Hochschule München, Fakultät für Papier und Verpackung – unterstützen die Verpackungsunternehmen ALPLA, Altstoff Recycling Austria (ARA), Cardbox Packaging, Greiner Packaging, Mayr-Melnhof Karton, Mondi, Smurfit Kappa und Vetropack Austria den Studiengang. Diese haben den Anstoß zum Studium gegeben und es mitentwickelt, nachdem ihnen in der Praxis die Fachkräfte fehlen.