Kollektives Handeln
Bei Collective-Action-Initiativen werden Kooperationsprozesse zwischen Unternehmen und anderen Stakeholdern zur Lösung sozialer und ökologischer Probleme als vielversprechender Lösungsansatz diskutiert. Sie sind weit effektiver als etwa einzelen CSR-Maßnahmen oder Nachhaltigkeitsmanagement, um etwa globale gesellschaftliche Herausforderungen wirksam zu begegnen Das JR-Zentrum Collective Action und Responsible Partnerships (CARe) an der FH Wien der WK Wien möchte in diesem fünfjährigen Projekt einen entscheidenden Beitrag zur wissenschaftlichen Erforschung von Collective Action liefern. Die Publikations- und Vortragstätigkeit findet in Zusammenarbeit mit Co-Autor*innen international führender Forschungseinrichtungen wie INSEAD, Wharton Business School oder der Universität St. Gallen statt. Zugleich ist das Zentrum ein kompetenter Ansprechpartner für Unternehmen und Stakeholder für Fragen aus der betrieblichen Praxis. Ein besonderes Anliegen ist, die Unternehmenspartner des JR-Zentrums (Josef Manner & Comp AG, Kapsch TrafficCom AG und Simacek Facility Management Group GmbH) in die Forschung direkt mit einzubeziehen. Daher werden regelmäßige Workshops zum Wissenstransfer organisiert. Darüber hinaus wurde ein unterstützender Beirat des JR-Zentrums CARe gegründet, der aus etablierten Persönlichkeiten aus den Bereichen Wissenschaft, Wirtschaft, Politik und Zivilgesellschaft besteht. Er verfolgt den Fortschritt des Zentrums und fungiert darüber hinaus als ethisches und akademisches Beratungsgremium.
Nachhaltige Headquaters in Wien
Das Forschungsprojekt „Nachhaltige sozioökonomische Handlungs- und Entwicklungsperspektiven im Hinblick auf den Headquarterstandort Wien“ der FH des BFI Wien ging der Frage nach, wie nachhaltig die 221 in Wien ansässigen Headquarter großer Konzerne agieren und wie eine nachhaltige Politik im Hinblick auf den Headquarterstandort Wien – eingebettet in einen regionalen, nationalen, europäischen und globalen Kontext – gestaltet werden kann. Finanziert wird das Projekt von der Stadt Wien. Ein Ergebnis war, dass im Hinblick auf ein formelles Nachhaltigkeitsengagement die in Wien ansässigen Headquarters befriedigend abschneiden. Allerdings wurde im Rahmen des Forschungsprojektes auch deutlich, dass Nachhaltigkeit auf mehreren räumlichen Ebenen zu betrachten ist. Außerdem reicht ein formelles Bekenntnis der Unternehmen zu Nachhaltigkeit nicht aus. Über die zahlreichen Publikationen hinaus wurden zentrale Forschungsergebnisse auch zusammengefasst in einer Springer-Publikation veröffentlicht.
Plattformen für Elektronik
Das JR-Zentrum „Innovative Plattformen für Elektronische Systeme“ (INES) der Fachhochschule Technikum Wien nahm 2018 seinen Betrieb auf. Im Jahr 2020 konnte es unter Hinzuziehung internationaler Fachgutachter bereits erfolgreich die wissenschaftliche Zwischenevaluierung passieren und wurde nun verlängert. Der Praxisbezug ist stark: Projektpartner sind die Unternehmen Elektrobit Austria, Kapsch TrafficCom und Oregano Systems. Thematisch beschäftigt sich das Josef Ressel Zentrum INES mit der anwendungsnahen Erforschung von aktuellen Teilgebieten wie High-Level Entwurfsmethoden, Hardware/Software Co-Design, Hi-Speed Computing, Low-Power Design sowie Safety- und Security-Aspekte im Bereich der „Field-Programmable Gate Arrays“ (FPGAs): Das sind hochintegrierte mikroelektronische Bauelemente, die als Kernkomponenten in einer Vielzahl von Applikationsdomänen – wie in der Telekommunikation aber auch in Bereichen wie Fahrzeugelektronik oder Automatisierungstechnik – verwendet werden.
Informiert in der Mobilen Pflege
Im Rahmen des vierjährigen interdisziplinären FFG-Projektes „Linked Care Entwicklung einer durchgehenden Informationsversorgung in der mobilen Pflege und Betreuung“, das von der FH Campus Wien koordiniert wird, werden IT-Systeme für Schnittstellen entwickelt, um den Informationsaustausch zu verbessern und die oft stark belasteten mobilen Pflegenden zu entlasten. Hierzu werden Datenlücken und neue Informationen zu den verschiedenen handelnden Personen im Pflege- , Betreuungs- und Therapiesektor identifiziert und gesammelt. Darüber hinaus sollen die neu entwickelten Datensätze bisher ungenutzte Möglichkeiten des Datenaustausches ermöglichen.
Sie werden erstmals ohne digitale Datenbrüche einen standardisierten Datenaustausch zwischen Pflege, niedergelassenen Allgemeinmediziner*innen, Apotheken sowie Therapeut*innen und anderen Akteur*innen erlauben. Die Lösung dient der interdisziplinären Unterstützung und der Anbindung relevanter Stakeholder*innen im Versorgungsprozess und bietet eine neuartige, responsive Benutzer*innenschnittstelle.
3D-optimierte Wärmetauscher
Das Projekt INSTAF (Integrierte Strukturen für komplexe Wärmetauscher und Satelliteninstrumente mittels additiver Fertigung) der FH Campus 02 beschäftigt sich mit der Entwicklung von neuartigen, komplexen Wärmetauschern und Spiegelstrukturen mittels additiver Fertigungstechniken. Die Entwicklung von effizienteren Wärmetauschern wurde in INSTAF durch eine höhere Leistungsdichte und die Anpassung der äußeren Kontur an das umgebende System realisiert. Ein Materialbenchmark von verschiedenen Metallen, Kunststoffen und Keramiken dient in weiterer Folge als Grundlage für zusätzliche Auswahl- und Konzeptentscheidungen. Die zu vergleichenden Musterlösungen wurden unter Berücksichtigung der technologischen Randbedingungen der verschiedenen 3D-Druckverfahren wissenschaftlich getestet. Mittels der optimierten Strukturen aus verschiedenen polymeren, metallischen und keramischen Materialien konnten Wärmetauscher für unterschiedlichste Umgebungen und Anwendungstemperaturen entwickelt werden.