06/2023 Wirtschaft
© Ian Schneider/Unsplash
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Ausblick 2024

Austria Innovativ holte von den Chef*innen der österreichischen Wissenschafts- und Forschungsorganisationen Statements zum heurigen Forschungsjahr ein sowie zu ihren Plänen für das Forschungsjahr 2024.

von: Redaktion

Mit der Exzellenzinitiative gibt es einen Schub für die Grundlagenforschung und in fast allen Projekten geht es auch um die Twin Transition. Die unruhigen Zeiten mit ihren zahlreichen Konflikten bringen aber viele weitere Herausforderungen. Da geht es natürlich auch um Themen wie die Inflation, Konjunktur oder die Gewinnung von hochqualifizertem Personal.

Wissenschaftsfonds FWF

2023 war für die Grundlagenforschung ein erfolgreiches Jahr. Insbesondere der Start der fünf Exzellenzcluster war ein nahezu historischer Moment nach vielen Jahren der Planung und Vorbereitung. Hier erhalten Forschende dank gemeinsamer Finanzierung mit den beteiligten Universitäten und Forschungsstätten international konkurrenzfähige Rahmenbedingungen in nie dagewesener Größenordnung, um an der Weltspitze forschen zu können.

Im Mittelpunkt stehen Zukunftsthemen wie Energiespeicherung, Quantentechnologien, globale Gesundheit, Zukunft des Wissens sowie das kulturelle Erbe Eurasiens. Fixe Bestandteile aller Exzellenzcluster sind Ausbildung und Nachwuchsförderung sowie der Wissens- und Technologietransfer. Und es gibt noch Potenzial für weitere Exzellenzcluster – wir setzen alles daran, eine zweite Ausschreibungsrunde 2024 durchführen zu können.

Das neue Jahr bringt die neuen „Emerging Fields“-Förderungen für originelle und risikoreiche Ideen, die das Potenzial besitzen, weitreichende Innovationssprünge auszulösen. Es bewegt sich also viel in der Grundlagenforschung und wir bauen auf eine solide Dotierung des FWF-Budgets durch das BMBWF in den nächsten Jahren.

Institute of Science and Technology Austria

Wir bekennen uns weiterhin zur bahnbrechenden Grundlagenforschung auf höchstem Niveau. Die Wissenschaft am ISTA profitiert von der Vielfalt der beforschten Themen, die oft über Fachdisziplinen hinweggehen, um so komplexe Probleme zu lösen. Aktuell wachsen bei uns zum Beispiel die Bereiche Computerwissenschaften, Chemie, Physik, Lebenswissenschaften, Astrophysik und Klimawissenschaften.

Unser Ziel ist es, dass wir von aktuell 78 Forschungsgruppen bis zum Jahr 2036 auf rund 150 Gruppen wachsen. Zudem bauen wir unsere Wissenschaftsvermittlung unter der Marke VISTA Science Experiences aus. 2025 eröffnen wir dafür ein eigenes Gebäude. Auch im Bereich Tech Transfer wollen wir mit dem Innovationsprogramm xista weiter Schwerpunkte setzen. Unsere langfristige grundsätzliche Finanzierung durch Österreich und Niederösterreich ist bis 2036 fixiert.

Zusätzlich ist das ISTA bei der Einwerbung von Drittmitteln wie den ERC Grants des Europäischen Forschungsrates äußerst erfolgreich. Wir begrüßen zudem den Entwurf des Gemeinnützigkeitspakets der Regierung, der ermöglicht, Endowments nach internationalem Vorbild für die langfristige Finanzierung aufzubauen.

Österreichische Forschungsförderungsgesellschaft – FFG

Im Jahr 2023 verzeichnet die FFG eine Mittelbindung von 1,55 Milliarden Euro für neue Ausschreibungen. Damit bleibt die FFG, trotz leichtem Rückgang im Vergleich zum Rekordjahr 2022, auf einem herausragenden Niveau.

Die Treiber sind vielfältig. Darunter fällt die anhaltende Verbreiterung des FFG-Portfolios, Sonderbudgets wie der Aufbau- und Resilienzplan (RRF) der EU, zahlreiche Infrastrukturprogramme und Breitbandförderungen. Das klassische FTI-Geschäft bleibt weiter unverändert hoch.

Die zentrale Aufgabe der FFG wird auch in den kommenden Jahren die Unterstützung der Wirtschaft bei ihrer nachhaltigen und klimafreundlichen Transformation sein. Jedoch drohen ohne Inflationsabgeltung und einer dynamischen Budgetgestaltung große Schwierigkeiten für den heimischen Innovationsstandort. Eine Anpassung der Forschungsbudgets wird notwendig sein, damit die Forschung den gesetzlich vorgegebenen Wachstumspfad einhalten kann.

Fachhochschul-Konferenz FHK

Für die FHK und die österreichischen Fachhochschulen war das Jahr 2023 erfolgreich. Wichtig war unter anderem, im Rahmen der Erarbeitung des Entwicklungs- und Finanzierungsplans die inflationsbedingt dringend notwendigen Erhöhungen der Studienplatzförderung des Bundes sowohl für 2023 als auch für 2024 zu erwirken.

2024 feiern wir das 30-jährige Bestehen der Fachhochschulen. Was mit einzelnen Studiengängen begonnen hat, entwickelte sich zu herausragenden Hochschulen, die in der Verbindung von Wissenschaft, Gesellschaft und Wirtschaft einen wichtigen Beitrag leisten. Dieser Zusammenhang von Forschung und Fachhochschule wird in der Politik nicht immer erkannt. Sonst wäre die finanzielle Absicherung der F&E und die Möglichkeit der Einrichtung von akkreditierten Doktoratsprogrammen schon längst Realität. Das wäre ein Quantensprung für unsere Hochschulen und lieferte einen beachtli- chen Beitrag zur Zukunft Österreichs.

Die Politik ist jetzt am Zug und muss handeln! Der Klimawandel hat einen radikalen Umbruch in der Gesellschaft zur Folge. Die an den Fachhochschulen entwickelten Lösungen stehen der Gesellschaft direkt als Anwendungen zur Verfügung.

Ludwig Boltzmann Gesellschaft

Das Jahr 2023 war sehr erfolgreich. Wir konnten durch eine Statutenreform eine moderne Governance schaffen und die Effizienz steigern. Inhaltlich wurde die strategische Neuausrichtung auf die Gesundheitswissenschaften mit der erstmaligen Vergabe zweier Förderungen für Klinische Forschungsgruppen (KFG) und einem Call für neue Ludwig Boltzmann Institute (LBI) im Bereich Health Sciences fortgeführt.

Gleichzeitig haben wir den Kampf gegen die Wissenschaftsfeindlichkeit verstärkt. Die LBG hat in diesem Jahr mit dem Leadership Excellence Award erstmals eine Auszeichnung für heimische Führungskräfte im Forschungs- und Wissenschaftsbereich vergeben. Im Jahr 2024 wird die LBG weiter daran arbeiten, die Exzellenz in der heimischen Forschung zu stärken und Open Innovation in Science noch breiter umsetzen.

Unsere Stakeholderkonferenz „International Forum on Clinical Research“ wird im Mai 2024 eine neue Phase der Klinischen Forschung in Österreich eröffnen. Der finanzielle Ausblick ist angesichts der aktuellen Inflation schwierig, wir blicken aber optimistisch auf die kommende Leistungsvereinbarung mit dem BMBWF.


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