Forschung Wirtschaft
© Illustration: KI generiert/ deep.ai, PwC Österreich
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AI Made in Austria

Wer sich über die Aktivitäten in Sachen Künstliche Intelligenz in Österreich informieren will, hat es nicht leicht. Selbst renommierte Expert*innen fehlt hier der Überblick.

von: Alfred Bankhamer

Größen wie Sepp Hochreiter, einer der Pioniere in Sachen Deep Learning und KI, der an der JKU forscht und das Institute of Advanced Research in Artificial Intelligence (IARAI) in Wien gegründet hat, verraten zumindest eines: Mit den aktuellen Forschungsbudgets werde Österreich weit zurückfallen. So können heute kaum mehr AI-Spezialist*innen gehalten bzw. auf den global heiß umworbenen Märkten gewonnen werden. Eine bessere KI-Strategie müsse her, verkündete der Forscher im April. Um etwa sein „geniales Linzer ChatGPT“ weiterentwickeln zu können, wären zusätzlich zwei bis drei Millionen Euro pro Jahr nötig. In Summe würde es für eine vernünftige KI-Strategie zumindest 500 Millionen oder besser eine Milliarde Euro in den nächsten vier Jahren benötigen, damit Österreich im Forschungswettbewerb nicht abrutsche. Während laut dem US-Analysten Brookings Österreich 7 Mio. Euro dazu investiere, sind es in Schweden 500 Mio. und in Deutschland 5 Mrd. Euro. Im Juni appellierten Forschende der JKU, TU Wien, TU Graz, WU Wien, dem ISTA und der Alpen- Adria-Universität Klagenfurt, dass es für die international anerkannte Forschung in Österreich mehr Geld, Rechenleistung, Studienprogramme und Vernetzungsmöglichkeiten benötige. Gerade in Nischenmärkten hätte Österreich große Chancen.

KI überall

KI ist als Schlüsseltechnologie für viele Anwendungen mittlerweile fast an allen Universitäten, Hochschulen und Forschungseinrichtungen ein großes Thema. So etwa an der FH OÖ, die sich in Hagenberg auch mit Standards für KI beschäftigt, damit diese Technologie sicher in Bereichen wie der Medizin eingesetzt werden könne (siehe S. 38). Mit TÜV Austria haben das Software Competence Center Hagenberg und die JKU auch schon einen „wissenschaftlich fundierten Prüfkatalog für eine sichere, zuverlässige und vertrauenswürdige KI entwickelt“, so Stefan Haas, CEO von TÜV Austria, kürzlich auf einer Pressekonferenz. Dazu steht nun die freiwillige „TRUSTIFAI-Zertifizierung“ zur Verfügung. Dabei wird in Hagenberg nicht nur der Entwicklungsprozess, sondern auch die Qualität der KI selbst geprüft. Aber auch „die Einhaltung ethischer Standards und der Stand der Wissenschaft sind Parameter für das Gütesiegel“, so Bernhard Nessler vom SCCH.

Die neue Linz TU

MIt Spannung wird erwartet, welche Rolle das neue Linzer Institute of Digital Sciences Austria (IDSA) spielen soll. Gründungspräsidentin Stefanie Lindstaedt, die zuvor als Geschäftsführerin maßgeblich am Aufbau des renommierten Know Center in Graz beteiligt war, ein Forschungszentrum für datengetriebene Wirtschaft und Künstliche Intelligenz, will vor allem interdisziplinäre Grundlagenforschung betreiben und stark auf Kooperationen setzen und Synergien nutzen. Die interdisziplinäre Universität soll bald auch einen neuen Namen bekommen und bis 2027 30 Professuren und 400 Studierende beheimaten.
Das generelle Vertrauen in KI und ChatGPT ist laut einer Umfrage von PwC Österreich unter 1001 Österreicher*innen, veröffentlich im März 2023, noch sehr gering. Die größten Ängste gibt es vor Betrugsmaschen (78 %), Falschinfos (77 %) und mangelndem Datenschutz (67 %). 81 Prozent der Befragten fordern strengere Regulierungen, 37 Prozent fürchten um ihren Arbeitsplatz.


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