Für das Erdbeobachtungsprogramm „Copernicus“ hat die europäische Raumfahrtagentur ESA den ersten Satelliten einer neuen Flotte bereits ins All geschossen. „Senitel 1A“ (engl. für „Wächter“) ist mit einem besonderen Radar-Instrument ausgerüstet, mit dem er bei jedem Wetter aus einer Höhe von 700 Kilometer rund um die Uhr Veränderungen der Erdoberfläche erfassen kann. Die österreichische Firma RUAG baute für diese Satellitenreihe die Thermoisolation und ein weltraumtaugliches Navigationsgerät. Siemens lieferte Satelliten-Testanlagen.
Auch an Bord der ESA-Raumsonde Rosetta ist heimische Technologie. Mit an Bord ist das Mikroskop Midas, das vom Institut für Weltraumforschung der ÖAW in Kooperation mit Joanneum Research, RUAG und AIT entwickelt wurde. Die Raumsonde wird nach zehnjähriger Reise heuer im November auf den Kometen namens 67P/Tschurjumov-Gerasimenko zwei Landegeräte entsenden, um dort wissenschaftliche Untersuchungen durchzuführen.
Österreichische Unternehmen und Forschungseinrichtungen sind auch führend, wenn es darum geht, den Daten-Strom am Boden anzuwenden. So werden die Daten der Senitel-Satelliten genützt, um tagesaktuelle Karten der Schneebedeckung in Europa zu erstellen und das Abschmelzen der Alpengletscher zu dokumentieren. Aus den Satellitendaten werden aber auch Informationen zur Bodenfeuchte gewonnen, um Dürren, aber auch Überflutungen besser vorhersagen zu können. Diese Anwendungen und die Entwicklung des Equipments für die neue Mission werden seit Jahren mit Mitteln des bmvit-Weltraumprogramms ASAP gefördert und begleitet.
Technologieministerin Doris Bures kündigte an, ASAP um eine Million auf acht Millionen zu erhöhen. Insgesamt wird das bmvit 2014 66 Millionen in die Weltraumforschung und –infrastruktur investieren. Insgesamt ist die Zahl an forschungsaktiven Unternehmen und Institute in den vergangenen Jahren von 50 auf 100 gestiegen; in Österreich habe sich daher ein international wettbewerbsfähiger Raumfahrsektor entwickelt.