Das Thema Kreislaufwirtschaft fehlt in kaum einem der jüngeren Szenarien rund um die häufig geforderte Transformation der heimischen Wirtschaft. Der Wert von Produkten, Rohstoffen und Ressourcen soll so lange wie möglich innerhalb des Systems erhalten und dabei Abfall und Umweltbelastungen reduziert werden. So die Idee – die auch 2020 schon den Bogen für den Aktionsplan Kreislaufwirtschaft der EU-Kommission spannte. Auch darin wird aber immer wieder betont, dass ein zirkulärer Wirtschaftsansatz nur über eine gesamtwirtschaftliche Planung umsetzbar sein wird. Um gemäß diesem Grundsatz eine österreichische „Circular Economy“ wirksam aufzustellen, hat sich das Bundesministerium für Klimaschutz zwei Jahre lang mit der Erarbeitung einer umfassenden Kreislaufwirtschaftsstrategie beschäftigt. „Wir haben in einem Strategiefindungsprozess hunderte Stakeholder eingebunden und konnten einen wichtigen zivilgesellschaftlichen Dialog anfachen“, schildert Thomas Jakl vom BMK die Anfänge der jüngst präsentierten „Kreislaufwirtschaftsstrategie Österreich“. Im Dezember 2022 wurde sie im Ministerrat beschlossen und wird damit in den nächsten Jahren umgesetzt.
Klimaneutrale und nachhaltige Wirtschaft
Die Vision der Strategie ist die Umgestaltung der österreichischen Wirtschaft und Gesellschaft in eine klimaneutrale, nachhaltige Kreislaufwirtschaft bis 2050. Konkret fixiert die Strategie vier quantifizierte Ziele bis 2030: Darin findet sich zum Beispiel eine anvisierte Reduktion des Ressourcenverbrauchs auf maximal 14 Tonnen pro Kopf und Jahr, die Steigerung der Ressourcenproduktivität um 50 Prozent, den Anstieg der Zirkularitätsrate auf 18 Prozent und eine Reduktion im Konsum privater Haushalte um zehn Prozent. Zusammen mit Maßnahmen in sieben Schwerpunktbranchen sieht die Strategie auch vor, Ziele, Grundsätze und Aufgaben für die notwendige Transformation in einem neuen Kreislaufwirtschaftsgesetz zu verankern.