Die HTL Spengergasse. Ein Ort, an dem nach dem Motto „Heute für Morgen“ hochqualifizierte MINT-Fachkräfte für die immer digitalisiertere Arbeitswelt ausgebildet werden. Ganz bewusst hat das BMBWF im Juni diesen Ort gewählt, um gemeinsam mit dem Präsi- denten der Industriellenvereinigung (IV), Georg Knill vor der Presse den neuen BMBWF „Aktionsplan MI(N)Tmachen“ zu präsentieren: einen Plan für mehr MINT-Fachkräfte, der entlang der gesamten Bildungskette die bestehenden MINT-Initiativen des Ministeriums bündelt und mit neuen Maßnahmen anreichert. Ein Konzept zum Aufbau fundierter MINT-Kompetenzen, die zur Lösung der großen Herausforderungen unserer Zeit wie Digitalisierung, Klimawandel und Energiewende beitragen werden.
Sicherung des Wohlstands in Österreich
58.000. So viele zusätzliche Arbeitsplätze, die spezialisierte MINT-Qualifikationen erfordern, könnten bis 2029 entstehen. Das zeigt eine aktuelle Economica-Studie im Auftrag der Industriellenvereinigung. Genau hier setzt der Aktionsplan an: Um neben diesen neu entstehenden MINT-Arbeitsplätzen auch die derzeit offenen MINT-Stellen besetzen zu können, stärkt er insbesondere die MINT-Kompetenzen junger Menschen und hat unter anderem das Ziel, den Anteil der MINT-Absolventinnen und -absolventen an Hochschulen bis 2030 um 20 % zu steigern.
MINT erleben und erforschen
Damit das Motto „Mitmachen, MINTmachen!“ keine leere Worthülse bleibt, adressieren die Aktionslinien und Maßnahmen des Aktionsplans die gesamte Bildungskette vom Kindergarten bis zum Lehr-, Schul- bzw. Hochschulabschluss. Eine Aktionslinie des Plans ist daher der Initiative „MINT-Regionen“ gewidmet, die das regionale Zusammenwirken von MINT-Aktivitäten stärkt. Diese Initiative des BMBWF wird von der Austria Wirtschaftsservice Gesellschaft (aws) in enger Kooperation mit der IV, dem OeAD und der MINTality-Stiftung umgesetzt.
Junge Menschen sollen MINT vom Kindergarten an mit allen Sinnen erleben und erforschen können – unabhängig vom Bildungshintergrund ihrer Eltern oder von ihrem Geschlecht. Regelmäßige und vielfältige MINT-Erlebnisse an schulischen und außerschulischen Lernorten sollen Teil ihres Alltags und damit ihrer Lebenswelt werden. Lehrgadgets wie der Digi-Case – ein Holzkoffer, der viele Aufgaben rund um die Digitalisierung bietet – oder programmierbare Lego-Mindstorms-Roboter, die spielerisch MINT näher bringen, sollen bei- spielsweise regelmäßig in Kindergärten und Schulen eingesetzt werden. Kindergärten und Schulen, die ihren Schülerinnen und Schülern innovatives Lernen in Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik mit vielfältigen Zugängen für Mädchen und Burschen anbie- ten, werden mit dem MINT-Gütesiegel ausgezeichnet.
Alle können MINTmachen!
Ein Blick in die HTLs, die technischen Studien und Lehrberufe unseres Landes, in denen nach wie vor mehr Burschen als Mädchen sitzen, zeigt aber auch, wie wichtig es ist, Frauen für MINT zu gewinnen. Denn es braucht Geschlechtergerechtigkeit bei der Gestaltung der digitalen Welt von morgen. Algorithmen sollen von Frauen wie Männern gleichermaßen gecodet werden, wodurch auch unterschiedliche Perspektiven eingebracht werden. Der Appell „Alle können MINTmachen!“ zielt daher auch darauf ab, mehr Frauen für Informatik und Technik zu begeistern. Viele haben das Interesse und das Talent für Technik, aber – befeuert durch Klischees und überkommene Rollenbilder – verfügen nicht alle über das notwendige Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten. Mit Informations- und Beratungsangeboten soll diesen Vorurteilen aktiv begegnet werden. MINT-Lehrpersonen sollen sensibilisiert und das Selbstvertrauen junger Mädchen in ihre MINT-Fähigkeiten soll frühzeitig und kontinuierlich gestärkt werden. Ganz im Sinne der Botschaft: Alle können MINTmachen!
Lesen Sie den ungekürzten Artikel ab Seite 36 der aktuellen Ausgabe 4-23 oder am Austria Kiosk!