Derzeit wird rund die Hälfte des Klärschlamms in Europa stofflich verwertet, ganz überwiegend in der Landwirtschaft. Mit einem Marktanteil von rund 25 % ist die thermische Verwertung bereits heute die zweitwichtigste Entsorgungsart. Hinzu kommen Deponierung, Kompostierung und sonstige Verwertungsarten. Die Deponierung von Klärschlamm ist in den meisten Ländern eingestellt; in den übrigen läuft sie aus. Aber auch die bodenbezogene (oder stoffliche) Verwertung von Klärschlamm gerät zunehmend unter Druck. Der Grund hierfür sind die im Klärschlamm enthaltenen organischen Schadstoffe, Schwermetalle, Krankheitserreger und Mikroplastik. Viele europäische Länder wie Italien, Schweden oder die Niederlande erlassen daher immer strengere Vorschriften für die stoffliche Verwertung von Klärschlamm. Andere, wie die Schweiz, haben die Ausbringung von Klärschlamm in der Landwirtschaft sogar ganz oder teilweise verboten.
Steigende Nachfrage nach thermischen Verwertungslösungen
Dementsprechend steigt die Nachfrage nach thermischen Verwertungslösungen – wobei auch diese in vielen Ländern schwieriger wird. Der wesentliche Grund hierfür ist die Stilllegung von Kohlekraftwerken, in denen in der Vergangenheit größere Mengen an Klärschlamm mitverbrannt wurden. Vor allem in Österreich und Deutschland sorgt auch das vorgeschriebene Phosphorrecycling für einen weitgehenden Marktausstieg der Mitverbrennung. Diesem Trend entsprechend ist in Europa ein wachsender Markt für die Monoverbrennung von Klärschlamm zu beobachten. Anfang 2024 waren europaweit 112 Monoverbrennungsanlagen in Betrieb, etwa 90 Projekte befanden sich in unterschiedlichen Planungsstadien. Nach den Prognosen von ecoprog wird der Markt bis 2035 von 2 Millionen auf 3,5 Millionen Jahrestonnen Kapazität anwachsen.
Veränderte Entsorgungsinfrastruktur
Mit einer veränderten Entsorgungsinfrastruktur verändert sich auch die Wettbewerbsstruktur im Markt der Klärschlammentsorgung. Anlagenbetreiber drängen neu auf den Markt; als Zwischenhändler fungierende Entsorger werden zurückgedrängt. Die Marktstudie liefert detaillierte Informationen zu Anlagen- und Projektgröße, Hintergrund, Zeitrahmen und Betreiberfirmen. Sie bildet die Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft der Klärschlammentsorgung in 30 europäischen Ländern ab. Sie erörtert relevante Technologien in der Abwasserbehandlung, Schlammbehandlung und Schlammentsorgung. Und sie analysiert die Schlüsselfaktoren, die den Klärschlammentsorgungsmarkt in Europa antreiben. Dabei werden Daten kritisch bewertet und Annahmen transparent dargelegt.
Mehr Informationen über die Marktstudie unter ecoprog.com.