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Klimaneutrale Produktion bald möglich?

Eine neue Studie des Klima- und Energiefonds präsentiert Wege der Transformation für zwölf heimische Industriebranchen.

von: Alfred Bankhamer

Am Weg zu einer klimaneutralen Gesellschaft spielt die Industrie als großer Treibhausgasemittent eine entscheidende Rolle. Österreich hat sich zum Ziel gesetzt, bis 2040 klimaneutral zu sein. Dabei ist der produzierende Sektor ein zentrales Schlüsselelement. Das Bewusstsein für einschneidende Maßnahmen, um den Energieverbrauch zu senken und auf neue, klimaschonende Technologien umzusteigen, ist schon länger vorhanden. Das zeigen etwa die großen F&E-Projekte in energieintensiven Sektoren wie der Stahlindustrie.

Da die auf viele Jahre angelegten Transformationsvorhaben, um etwa klimaneutralen Stahl zu erzeugen, oft sehr kostspielig und aufwändig sind, werden diese durch zahlreiche, oft gut geförderte Forschungsprogramme begleitet. Denn einfach die ressourcen- und energieintensiven Industrien in kostengünstigere und oft weniger klimabewusste Länder auszulagern, bringt in Summe für die globale Klimaneutralität jedenfalls gar nichts bzw. hat meist sogar negative Effekte. Denn dadurch erhöht sich die Abhängigkeit der heimischen Wirtschaft, die Transport- wege werden länger und nicht selten sind die ökologischen, sozialen und manchmal auch menschenrechtlichen Umstände in den neuen Produktionsländern bedenklich.

Konkrete Lösungsansätze

Die neue Studie „transform.industry – Transformationspfade für eine klimaneutrale Industrie 2040 in Österreich“ im Auftrag des Klima- und Energiefonds, dotiert aus Mitteln des Klimaschutzministeriums, präsentiert konkrete Lösungsansätze mit geeigneten Technologien für zwölf Industriebranchen, die zeigen, wie sich Klimaschutz mit Innovations- und Wettbewerbsfähigkeit vereinbaren lassen.

Dazu wurden in den vier verschiedenen Szenarien „Erneuerbare Gase“, „Kreislaufwirtschaft“, „Innovation“ und „Sektorkopplung“ Lösungsansätze analysiert und Handlungsempfehlungen formuliert. Durchgeführt wurde die Studie vom AIT Austrian Institute of Technology, der AEA Austrian Energy Agency, dem Lehrstuhl für Energieverbundtechnik der Montanuniversität Leoben sowie dem Energieinstitut der Johannes Kepler Universität.

Robuste Voraussagen

Die Resultate aus den Modellrechnungen ermöglichen eine robuste Vorhersage des zukünftigen Energiebedarfs und prognostizieren ebenfalls die Anwendung und Verbreitung branchenspezifischer Technologien. Zusätzlich zu den Ergebnissen wurden auch Handlungsempfehlungen formuliert. Dazu zählen etwa die wertschöpfende Nutzung von Elektrizität und Biomasse oder der wichtige Faktor Planungssicherheit, der durch klare Rahmenbedingungen für die Technologietransformation für Unternehmen geschaffen werden kann. Zudem sind für die Erreichung der Klimaziele der weitere Ausbau der nationalen Potenziale zur Strom- gewinnung sowie Technologien wie die Kohlenstoffabscheidung bzw. -speicherung sehr wichtig.

Die im Rahmen der Studie gefundenen Lösungsansätze tragen alle zum Erreichen des österreichischen Klimaziels 2040 bei. Der Strombedarf der Industrie wird bis dahin signifikant steigen – der Ausbau er- neuerbarer Energien und der dazu nötigen Infrastruktur, um diese zu transportieren, muss in den nächsten Jahren höchste Priorität haben“, erklärt Christian Schützenhofer, Pro- jektkoordinator beim AIT. Wichtig sind die Ergebnisse auch für Klimafonds-Geschäftsführer Bernd Vogl: „Die Ergebnisse der Studie zeigen, welche Maßnahmen und Kostenaufwendungen notwendig sind, um die Industrie zukunftsfähig und klimaneutral umzugestalten. Auf dieser Basis werden auch wir weiterarbeiten und unsere Angebote für die Industrie gestalten.“

Lesen Sie diesen Artikel ab Seite 20 der aktuellen Ausgabe 1-24 oder am Austria Kiosk!


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