Österreichs Topforscher Josef Penninger könnte Österreich bald den Rücken kehren. Der Direktor des Instituts für Molekulare Biotechnologie (IMBA) der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (ÖAW) verhandelt mit dem Berliner Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin (MDC).
Laut der Berliner Tageszeitung "Der Tagesspiegel" ist Penninger bereits als Nachfolger von Walter Rosenthal, dem bisherigen Leiter des MDC in Berlin-Buch auserkoren worden. Das MDC zählt zu den weltweiten Top-Instituten im Bereich der Molekularbiologie und Genetik. Es beschäftigt insgesamt 1.600 Mitarbeiter und Gastwissenschaftler. Das MDC-Etat beläuft sich auf rund 76 Millionen Euro. Mehr als 21 Millionen Euro warben die rund 70 unabhängigen MDC-Forschergruppen im Jahr 2013 zusätzlich an Drittmitteln ein.
Gegenüber der Tageszeitung "Kurier" gab Penninger an, es sei noch nichts unterschrieben, aber man rede miteinander. Dem "Standard" sagte der Wittgenstein-Preisträger, er wolle in der Champions League mitspielen, egal ob das in Wien oder Berlin sei. In Österreich höre er viel zu oft Lippenbekenntnisse, die dann nicht in die Tat umgesetzt werden.
Die ÖAW will nun versuchen, Penninger in Österreich zu halten. Wie international üblich, würden konkrete Abwehrverhandlungen sofort beginnen, sobald Penninger das offizielle Angebot aus Berlin vorgelegt habe.
Artikel aus der Tagesspiegel