Forschung

Je 10.000 Euro für 13 junge Wissenschaftler

Die Villacherin Carolin Kordomatis, Stipendiatin aus dem Vorjahr, berichtete über ihre Erfahrungen am Universitäts-Kinderspital in Zürich, wo sie über einen der häufigsten bekannten Tumore in der Kinderonkologie forschte.

Einreichfrist bis 31. Mai

Schon zum fünften Mal prämieren Industriellenvereinigung (seit dem Vorjahr auch die Bundesorganisation) und Wirtschaftskammer Kärnten 13 herausragende Studierende, junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler mit Auslandsstipendien an den besten Unis dieser Welt. Oxford, Harvard, ETH Zürich - alles, was Rang und Namen hat, war bisher auf der Liste der Zieldestinationen der im Rahmen der Stipendienaktion unterstützten Hochbegabten.

Innovationsland Kärnten

"Damit zeigt das Innovations- und Forschungsland Kärnten Flagge", meinte IV-Kärnten-Präsident Christoph Kulterer zur Begrüßung. Gerade in den MINT-Fächern (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik) habe das Land einiges zu bieten. Mit einer Forschungsquote von 2,8 Prozent belege man im Bundesländervergleich gleichauf mit Tirol hinter der Steiermark und Wien Rang drei. Die Universität sei im Vergleich zu anderen Bundesländern zwar noch vergleichsweise jung, habe sich aber im letzten Jahrzehnt gerade im technischen Bereich ein starkes neues Profil gegeben. Schon einige Studierende der Alpen Adria Universität seien unter den Stipendiaten gewesen. Das gelte natürlich auch für die im technischen Bereich ähnlich gut aufgestellte Fachhochschule.

Nicht vergessen dürfe man die Zentren der angewandten Forschung. Kaum eines der im Rahmen des COMET-Programms der Bundesregierung unterstützten Kompetenzzentren arbeite so eng und mit so vielen Unternehmen zusammen wie etwa die Villacher Forscher des Carinthian Tech Research. Kärntens Forschungslandschaft zeichne sich überhaupt durch eine ganz besonders starke betriebliche Komponente aus. Drei Viertel der Forschungsausgaben des Landes leisten Unternehmen, vor allem aus der Industrie. An der Spitze stehe Österreichs forschungsstärkster Betrieb Infineon.

Innovation und Export

Wirtschaftskammer-Kärnten-Präsident Jürgen Mandl freut sich über den stets hohen Anteil an Kärntnern, die sich nach österreichweiter Ausschreibung für die Stipendien bewerben. Im Vorjahr gingen sechs von 13 Stipendien an Kärntner Studierende und junge Forscher. Die Bandbreite reichte von der Krebsforschung bis zu Spezialthemen der Materialwissenschaft, also etwa der Frage, wie man Mikrochips haltbarer machen könne. Letzteres Thema habe ja durchaus starken Bezug zur Kärntner Wirtschaft.

Für Mandl sind die Auslandsstipendien aber auch aus einem anderen Blickwinkel heraus wichtig. Für Kärntens Exportwirtschaft spielen Innovation, Forschung und Entwicklung eine immer größere Rolle. Über den Preis werde das Land nicht konkurrenzfähig bleiben. Mandl erinnerte daran, dass die 2.500 Exportbetriebe Kärntens im Ausland 6,4 Mrd. Euro erwirtschaften, für einen Exportüberschuss von rund einer Mrd. Euro sorgen und dass nahezu jeder zweite Arbeitsplatz im Land am Außenhandel hänge. Die Kooperation in internationalen Forschungsnetzwerken sei ein wichtiger Motor des Exports. Junge Menschen dabei zu unterstützen, darin ihren Platz zu finden, sei daher ein wichtiges Anliegen.

Einzigartig hohe Stipendien

Otmar Petschnig, Vizepräsident der IV Bundesorganisation und der Wirtschaftskammer Kärnten hat die Stipendienaktion vor fünf Jahren noch als Präsident der IV Kärnten initiiert. Bisher seien bereits mehr als eine halbe Million Euro an insgesamt 52 junge Forscherinnen und Forscher gegangen. Heuer würden wieder 13 dazu kommen. Für Petschnig stand aber nicht nur der Aspekt "globale Wirtschaft braucht globale Bildung" im Vordergrund, sondern auch das Bekenntnis zu Exzellenz und Leistung, das schon im österreichischen Schulsystem zu kurz komme.

Die Exzellenz-Auslandsstipendien von IV und WK Kärnten seien sowohl, was die Höhe der Dotierung, als auch, was ihre Ausrichtung anbelange einzigartig, so Petschnig. Man wisse aus vielen Gesprächen mit Studierenden und Uni-Professoren, dass die Finanzierung derzeit die größte Hürde für Studien im Ausland darstelle.

Für die Stipendien à 10.000 Euro können sich bereits Absolventen eines Bachelor-Studiums bewerben. Die Einreichfrist endet heuer am 31. Mai. Alle österreichischen Unis und einschlägigen Online-Plattformen sind bereits informiert.

Weitere Voraussetzungen: 
• österreichische Staatsbürgerschaft, Höchstalter 30 Jahre 
• mindestens sechs Monate Auslandsaufenthalt 
• MINT-Fächer bevorzugt 
• Befürwortung durch mindestens zwei Fach-ProfessorInnen

In die Bewertung durch eine hochkarätige Jury*) fließen zu 30 Prozent die Bedeutung der Forschungsarbeit für die österreichische Wirtschaft, zu 50 Prozent die Exzellenz (Neuheit, Komplexität, Form) und zu 20 Prozent der Studienerfolg ein.

*) Die Jury für die heurige Vergabe der Exzellenz-Auslandsstipendien besteht aus: 

Manfred Haas (Infineon) 
Paul Hartmann (Joanneum Research) 
Reinhard Iro (Treibacher Industrie) 
Jürgen Mandl (Präsident WK Kärnten) 
Isabella Meran-Waldstein (IV Bundesorganisation) 
Wolfgang Haidinger (IV Bundesorganisation) 
Otmar Petschnig (Vizepräsident IV Bundesorganisation, WK Kärnten) Werner Scherf (CTR) 
Roland Sommer (AVL List) 
Oliver Zlamal (KMF Maschinenfabriken)


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