Im Jahr 2005 lag der Prozentanteil der Antragstellerinnen beim FWF noch bei 20 %. Mittlerweile hat dieser Anteil bereits rund 30 % erreicht, der Weg geht also in die richtige Richtung. Blickt man auf die Bewilligungsquoten der letzten Jahre, so zeigt sich eine praktisch gleich hohe Erfolgsquote bei Frauen wie bei Männern. Um meist junge Erstantragstellerinnen optimal auf die Antragstellung beim FWF vorzubereiten, bietet der FWF eigene Coaching Workshops für Frauen an, welche seit 2007 stattfinden und Raum für Wissenschafterinnen schaffen, sich umfassend über den FWF und seine Verfahren zu informieren und sich mit anderen Forscherinnen auszutauschen. Eine Vielzahl von erfolgreichen Projektleiterinnen werden regelmäßig in der Serie "Frau in der Wissenschaft" im FWF info-Magazin vorgestellt.
In seinem Programmportfolio bietet der FWF Forscherinnen, die eine Universitätslaufbahn anstreben, zwei eigene Programme zur Karriereentwicklung für Wissenschafterinnen an. Die beiden Programmschienen orientieren sich dabei nach der jeweiligen Qualifikationsstufe: Während "Hertha Firnberg" (seit 1999) Forscherinnen am Beginn ihrer wissenschaftlichen Karriere fördert, unterstützt "Elise Richter" (seit 2005) Wissenschafterinnen mit dem Ziel der Qualifikation zur Bewerbung um eine in- oder ausländische Professur.
Heute sind das Hertha-Firnberg- und das Elise-Richter-Programm als "Marken" bekannt; ebenso, dass nur höchste Qualität und Qualifikation zum Erhalt einer Firnberg- oder Richterstelle führen, was auch jüngste Evaluierungsergebnisse bestätigten.
Neben der Finanzierung der wissenschaftlichen Arbeit setzt der FWF auf wirksame Begleitmaßnahmen und verstärkte Öffentlichkeitsarbeit, um Frauen den Einstieg und den Verbleib in der Forschung zu erleichtern: Seit Anbeginn der Programme werden die höchst kompetitiv vergebenen Stellen feierlich verliehen und Coaching und Netzwerkaktivitäten als Programmbestandteile angeboten. In diesem Jahr wurde die Feier mit dem 9. März terminlich bewusst zum internationalen Frauentag gelegt. Im feierlichen Rahmen des Jesuitensaals in der Aula der Wissenschaften wurden die Firnberg-, Richter sowie Richter-PEEK-Stelleninhaberinnen des vergangen Jahres von BMWFW-Sektionschefin Barbara Weitgruber und FWF-Vizepräsidentin Christine Mannhalter geehrt. Im Anschluss an die feierliche Zeremonie fand ein Netzwerktreffen mit ehemaligen Stelleninhaberinnen statt.
Als Teil seiner Gender-Strategie nimmt sich der FWF auch selbst in die Pflicht und bemüht sich nach Kräften darum, dass Aufsichtsorgane und jene Entscheidungsgremien, die Förderungsentscheidungen treffen -in Bezug auf die Geschlechterverhältnisse - ausgeglichen sind. Im Jahr 2014 ist man diesem Ziel mit 40 % Frauenanteil im Aufsichtsrat, der Delegiertenversammlung sowie im Kuratorium bereits deutlich nahe gekommen. Das FWF-Büro selbst hat einen Frauenanteil von 67 %, wobei Präsidium und Geschäftsführung fest in Frauenhand sind.
Im nationalen Kontext ist der FWF in der genderAG eingebettet, einer organisationübergreifenden Arbeitsgruppe im Haus der Forschung, welche sich darum bemüht, Besonderheiten im Arbeitsumfeld Forschung in Österreich für Frauen näher zu untersuchen und durch regelmäßige Veranstaltungen zu beleuchten. Im europäischen Raum ist der FWF im DACH-Raum eng mit der DFG und dem SNF vernetzt. Darüber hinaus findet im Rahmen von Science Europe mit 17 anderen Organisationen aus 13 europäischen Ländern ein regelmäßiger Austausch statt. Die Science-Europe-Arbeitsgruppe, welche vom FWF geleitet wird, untersucht sinnvolle Indikatoren im Kontext von Gender und Diversity, beleuchtet den Peer-Review-Prozess im Detail und überlegt sinnvolle Vorgehensweisen zur nachhaltigen Verankerung der Dimension Gender und Diversity in den Forschungsfragen, die bearbeitet werden.
Firnberg-Programm
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Richter-Programm
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Richter-PEEK
http://www.ots.at/redirect/Richter-PEEK
genderAG www.fwf.ac.at/de/ueber-den-fwf/gender-mainstreaming/genderag/
Frau in der Wissenschaft
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Science Europe Gender and Diversity Working Groupwww.scienceeurope.org/policy/working-groups/gender-diversity
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