ehr als 350 Teilnehmer*innen aus Österreich und Europa trafen sich im September am Campus der Universität Wien zum Nationalparks Austria Forschungssymposium, das 1996 vom Nationalpark Hohe Tauern ins Leben gerufen wurde, um über den aktuellen Stand der Forschung in Schutzgebieten zu diskutieren und konkrete Lösungen zu erarbeiten. „Forschung in Schutzgebieten gehört zu den Kernaufgaben von Nationalparks, denn das Wissen über bedrohte Arten, ihre Lebensräume und die Entwicklung der Natur ist die Voraussetzung für den effektiven Schutz und ihr Management. „Die umfangreiche Forschungsarbeit in Schutzgebieten vor den Vorhang zu holen, ist das Ziel dieser internationalen wissenschaftlichen Konferenz“, erklärte Christian Übl, Obmann von Nationalparks Austria und Direktor des Nationalpark Thayatal, der dieses Symposium leitete, heuer erstmals in Kooperation mit der Universität Wien.
Biodiversitätskrise
Die Biodiversitätskrise ist neben der Klimakrise eine der dringlichsten Herausforderungen der Menschheit. Auch wenn aktuell zahlreiche Krisen wie der Ukraine-Krieg und die Energiekrise dieses Problem leider etwas in den Hintergrund rücken. Eines wurde auf dem Forschungssymposium sehr deutlich: Klimawandel und Arten- und Lebensraumvielfalt sind in unserer komplexen Umwelt eng verknüpft. So werden rund 25 Prozent der Treibhausgase durch den zunehmenden Landverbrauch verursacht. Besonders in Österreich ist der Landverbrauch in den letzten Jahren stark angestiegen und hat zu einer drastischen Reduktion der Artenvielfalt geführt. Neben den Wäldern sind auch andere Ökosysteme wie Moore und Feuchtgebiete wichtige CO2-Senken, die aber weltweit ausgetrocknet werden, um sie besser nutzen zu können. Der Schutz solcher Gebiete wäre zugleich ein „natürlicher Klimaschutz“.
Die Nationalparks sind für den Artenschutz sehr wichtige Schutz- Forschungsgebiete, in denen schon unzählige Daten gesammelt wurden, die etwa über die Informationsplattform parcs.at, dem Datenzentrum der Nationalparks, allen zur Verfügung stehen.