Im Vorfeld der Regierungsklausur am kommenden Wochenende hat die österreichische Fachhochschul-Konferenz (FHK) heute die aktuellen Studierendenzahlen für den Fachhochschulbereich veröffentlicht. Diese sprechen eine eindeutige Sprache. 19.000 Studienanfängern stehen 28.000 abgewiesene Bewerber gegenüber. "Die Zahlen zeigen klar, dass Fachhochschulstudienplätze Mangelware sind. Wir fordern deshalb, dass die Regierung das Thema Bildung in den Mittelpunkt ihrer Klausur am kommenden Wochenende in Schladming stellt", betont der Präsident der FHK, Helmut Holzinger.
Konkret wurden laut einer internen Erhebung der FHK für das Studienjahr 2014/2015 zum aktuellen Stand rund 19.000 Studienanfänger aufgenommen. Dies bedeutet zwar eine Steigerung von 6,3 %, deckt aber bei weitem noch nicht den tatsächlichen Bedarf: 19.000 Studienanfängern stehen etwa 28.000 abgewiesene Bewerber gegenüber. "Die Zahl jener die abgewiesen werden, übersteigt seit Jahren die Anzahl der Studienanfänger", so Holzinger. "Mehr als jeder zweite Bewerber hat keinen Studienplatz erhalten."
An den Fachhochschulen treffen Personen mit unterschiedlichster Vorbildung aufeinander: So haben heuer etwa 31% der Studienanfänger eine AHS-Matura und 43% eine BHS-Matura. 14 % wurden ohne Universitätsreife zugelassen, 10% haben eine ausländische Universitätsreife und 2% der Studienanfänger wurden mit sonstigen Zugangsvoraussetzungen zum Studium zugelassen.
Trotz steigender Studierendenzahl arbeiten die Fachhochschulen für den Bund besonders ausgabenschonend. Während etwa ein Absolvent an einer Fachhochschule Kosten von etwa 20.000 Euro verursacht, kostet ein Absolvent an einer Universität über 84.000 Euro. "Wir fordern, dass das Regierungsübereinkommen eingehalten wird und eine Anhebung der Studierendenzahl auf 50.000 Plätze sowie der Teuerungsausgleich bei der Studienplatzfinanzierung. Eine Einigung darauf bei der Regierungsklausur wäre ein Fortschritt für den Wissenschafts- und Wirtschaftsstandort Österreich und wäre ein erster Schritt dahin, dass derartig hohe Zahlen abgewiesener Bewerber schon bald der Vergangenheit angehören", sagt Holzinger abschließend.