15 Jahre waren sie an der AIT-Spitze, jetzt treten sie in den Ruhestand. Anton Plimon, seines Zeichen wirtschaftlicher Geschäftsführer des AIT, wird sich seinen Hobbys widmen – Physik und KI-Forschung. Wolfgang Knoll, verantwortlich für die wissenschaftliche AIT-Leitung, zieht es nach Sizilien. Dort will er sich intensiv mit Weinbau beschäftigen. Gemeinsam haben sie in den letzten 15 Jahren den Kurs des AIT entscheidend mitgeprägt und das größte außeruniversitäre Forschungsinstitut Österreichs „von der Regionalliga Ost in die Champions League gebracht“, so AIT-Aufsichtsrat Peter Schwab bei der Bilanzpressekonferenz, wo er sich herzlich für ihre Tätigkeit bedankte.
Am Weg zur Champions League
Übernommen in einer schwierigen Phase im Jahr 2008, konnten Knoll und Plimon das AIT zu einem Spitzeninstitut an der Schnittstelle zwischen universitärer Forschung und Industrie ausbauen. Mit spannender und relevanter Forschung sowie der Suche nach und der Umsetzung von Exzellenz konnten sie das AIT sowohl in der akademischen als auch in der industriellen Forschung verankern.
Gestiegen sind dabei nicht nur die Umsätze von 119 Mio. (2008) auf 182,9 Mio. Euro im Jahr 2022, sondern bei der Suche nach den besten Köpfen auch die Mitarbeiterzahl von 900 auf heute 1.465. Der Auftragsstand stieg zuletzt auf ein Allzeithoch von 231 Mio. Euro und erstmals wurde heuer mit 103 Mio. Euro auch die 100 Millionen-Schallmauer bei Erlösen aus der Auftragsforschung durchbrochen.
International geachtete Forschung
Was die wissenschaftliche Exzellenz betrifft, sprechen schon die nackten Zahlen für sich. 15.628-mal wurden AIT-Papers allein in den letzten fünf Jahren in der Wissenschaftsszene zitiert, unter ihnen von dem „Who is Who“ der internationalen Top-Organisationen wie Harvard, Stanford University oder der ETH Zürich.
Ein Beispiel für Exzellenz ist die AIT-Mikrobiomforscherin Angela Sessitsch, die es bereits zum fünften Mal in Folge ins Spitzenranking der meistzitierten Wissenschaftler*innen der Welt schaffte. Der Impact-Factor von wissenschaftlichen Veröffentlichungen ist aber insgesamt auf ein neues Alltime-High geklettert – genauso wie die Anzahl von 82 neuen Patenten, was ebenso eine neuen Rekordwert darstellt. Erfolgreich gestartet ist auch das vor zwei Jahren gegründete Start-up- und Entrepreneurship-Programm. Mittlerweile haben sich bereits fünf Start-ups von AIT- Forscher*innen etablieren können. Die Gründung weiterer Start-ups sind in Vorbereitung.
Neue AIT-Führung
Volé übernehmen soll diese Erfolgsgeschichte nun ein neues dreiköpfiges AIT-Führungsteam, das aus einer öffentlichen Ausschreibung hervorgegangen ist. Zur neuen Sprecherin der Geschäftsführung wurde Brigitte Bach bestellt. Die Physikerin, die zuletzt Vorständin bei der Salzburg AG war, war von 1999 bis 2018 bereits am AIT im Bereich Energieforschung in leitenden Positionen tätig.
Wissenschaftlicher Geschäftsführer wird nun Andreas Kugi, der an der Technischen Universität Wien Professor für komplexe dynamische Systeme ist. Seit 2017 leitet er gemeinsam mit Andreas Vrabi das AIT-Center Vision, Automation & Control. Als Finanzchef wurde Alexander Svejkovsky wiederbestellt.
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