Wien/Boston - Die in den USA tätigen österreichischen Wissenschaftler Sonja Schmid, Mariella Gruber-Filbin und Simon Gröblacher sind mit den diesjährigen ASCINA-Awards ausgezeichnet worden. Mit diesen Preisen würdigt das BMWFW (Bundesministerium für Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft) und das Netzwerk „Austrian Scientists and Scholars in North Amerika" (ASCINA) herausragende Arbeiten österreichischer Wissenschaftler im Ausland. Alle Preisträger haben den Grundstein ihrer Karriere in Österreich gelegt und sind damit auch wichtige Botschafter unsere Landes und unseres Hochschulsystems.
Die diesjährigen Preisträger sind bereits seit vielen Jahren in Nordamerika tätig und haben ihre Arbeiten in namhaften Verlagen und Fachzeitschriften veröffentlicht. Die Verleihung durch die zuständige Sektionschefin im Bundesministerium für Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft, Barbara Weitgruber, fand am 11. Oktober 2014 im Anschluss an den "Austrian Research and Innovation Talk" in Boston statt.
Die ASCINA-Awards werden in den Kategorien "Junior Principal Investigator" und "Young Scientist" für exzellente wissenschaftliche Arbeiten vergeben, welche von österreichischen Forscherinnen und Forschern an einer nordamerikanischen Forschungsinstitution erstellt und publiziert wurden. Die vom Bundesministerium für Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft mit einem Preisgeld von 10.000 Euro bzw. je 7.500 Euro dotierten Preise werden vom Netzwerk "Austrian Scientists and Scholars in North America" (ASCINA) ausgeschrieben und durch eine vom Wissenschaftsfonds FWF beschickten internationalen Fachjury begutachtet.
In der Kategorie "Young Principal Investigator" wurde Sonja Schmid, Assistant Professor an dem Virginia Polytechnic Institute and State University (VirginiaTech), für ihr demnächst im renommierten Wissenschaftsverlag MIT Press erscheinendes Buch "The Pre-Chernobyl History of the Soviet Nuclear Industry" ausgezeichnet. An der Universität Wien und der Cornell University ausgebildet, forscht Sonja Schmid seit sechs Jahren am nahe Washington DC gelegenen VirginiaTech Department of Science and Technology in Society. Ihre wissenschaftlichen Schwerpunkte sind Forschungs- und Technologiepolitik, Risikoanalysen, Energiepolitik sowie nukleare Proliferation.
In der Kategorie "Young Scientist" wurden Mariella Gruber-Filbin und Simon Gröblacher ausgezeichnet. Mariella Gruber-Filbin, Post-Doc am Dana-Farber Cancer Institute in Boston, promovierte 2004 sub auspiciis praesidentis an der Medizinischen Universität Graz. Ihre in "Nature Medicine" veröffentlichte und nun mit dem ASCINA-Award ausgezeichnete Forschungsarbeit über Hirntumore führte bereits zu einer internationalen Multi-Zentrum Studie und könnte einen Durchbruch in der Behandlung bösartiger Tumore bei Kindern und Erwachsenen darstellen.
Simon Gröblacher hat bis August 2014 als Post-Doc am California Institute of Technology (Caltech) geforscht und wird im November eine Assistenzprofessur an der Universität Delft in den Niederlanden antreten. Der Absolvent der Universität Wien beschäftigt sich mit Quanten-Optomechanik. Seine in "Nature" veröffentlichte Arbeit über "squeezed light" eröffnet neue Möglichkeiten für präzise optische Messungen und neue Sensor-Applikationen.
"Das ASCINA Netzwerk mit seinen Mitgliedern in Nordamerika und Österreich ist ein leuchtendes Beispiel für Vernetzung und Wissensaustausch.", beschreibt Barbara Weitgruber, Leiterin der Sektion für WissenschaftlicheForschung und internationale Angelegenheiten im BMWFW die Bedeutung von ASCINA. "Der Award ist eine Geste der Anerkennung und der Wertschätzung, die das BMWFW jungen österreichischen Forscherinnen und Forschern des ASCINA-Netzwerks entgegenbringt, die durch ihre herausragenden wissenschaftlichen Leistungen und ihr großes Engagement eine wichtige Funktion in der transatlantischen Kooperation und im Wissensaustausch haben." Das Forscherinnen- und Forschernetzwerk ASCINA (Austrian Scientists and Scholars in North America) wurde 2002 in Washington DC gegründet und feierte 2012 in Wien sein zehnjähriges Jubiläum.