Heuer kamen 3.800 Teilnehmer*innen aus 100 Nationen zum Europäischen Forum Alpbach (EFA), um über das Thema „New Europe“ zu diskutieren. Und natürlich auch über die zahlreichen aktuellen Krisen und großen Herausforderungen. „Europa muss gemeinsam eine Lösung finden, um auch in solchen geopolitisch herausfordernden Zeiten als Einheit gegen Krieg und für die demokratischen Grundwerte gemeinsam einzustehen“, betonte EFA-Vizepräsidentin Katarzyna Pisarska.
Alpbach Real
Das Europäische Forum Alpbach und das für die FTI-Community wichtige Technology Symposium Alpbach fand endlich wieder vollkommen real statt. Bestimmende Themen waren die Folgen des Ukraine-Kriegs, die Energiekrise, die grüne Transformation, sichere Lieferketten, Fake News und vieles mehr.
Ein Treffen für die FTI-Community
Die meisten Sessions am Europäischen Forum Alpbach – heuer gab es keine klassische Branchenaufteilung – fanden rund um die vier Tracks Sicherheit, Finanzen, Demokratie sowie Klima statt. Das Technology Symposium Alpbach, das vom AIT und ORF Radio Ö1 in Abstimmung mit dem Forum Alpbach kuratiert wurde, war wie gewohnt ein großes Treffen der FTI-Community, zu dem auch alle forschungsrelevanten Politiker*innen kamen. Und die Community war sehr glücklich darüber, sich endlich nach zwei Jahren wieder real treffen zu können, um über große Herausforderungen wie die Energiekrise und grüne Transformation, komplexe Lieferketten, das Schlachtfeld Internet oder Zukunftsthemen wie RNA-basierte Medizin diskutieren zu können.
FTI-Talk
„Wir alle sehen die wichtige Funktion in der Technologie, die Wissenschaft mit der Wirtschaft zu verbinden. Das gibt uns die Möglichkeit, das Neue Europa aufzubauen“, so Wolfgang Knoll, Managing Director des AIT.Im traditionellen FTI-Talk ging es um Fragen, inwieweit Technologien zur Bewältigung unserer großen Herausforderungen beitragen können oder ob Krisen, Kriege und Pandemien Treiber für Innovation seien.
Mehr Forschung und Innovation
„FTI ist zwar kein Kriseninstrument, aber ein Instrument, das uns die Lösungen für die Zukunft in die Hand gibt, um in künftigen Krisen besser agieren zu können“, sagte Klimaministerin Leonore Gewessler. „Es ist sehr wichtig, gerade jetzt in Forschung und Entwicklung zu investieren“, betonte Wissenschaftsminister Martin Polaschek und verwies auch auf die neue Exzellenzförderschiene „Excellent=Austria“, die große Stärkefelder in der Forschungslandschaft ebenso wie „Emerging Fields“ mit ergebnisoffener Risikoforschung unterstützt.
Wirtschaftsminister Martin Kocher betonte wiederum, dass alle Forschung Effekte auf den Wohlstand, auf Arbeitsplätze und die wirtschaftliche Entwicklung habe, was klar kommuniziert werden müsse. „Krisen sind immer auch Treiber für Innovation, so traurig es ist“, erklärte Digitalisierungs-Staatssekretär Florian Tursky vom BMF. Das habe die Pandemie mit Home-Office & Co bewiesen und ging dann auf die Ausbauprogramme der digitalen Infrastruktur in allen Regionen ein. „Wir brauchen mehr geopolitisches Selbstbewusstsein – als Europäer, aber auch als Österreicher“, betonte Christoph Neumayer von der Industriellenvereinigung, der sich auch ein „optimales Zusammenwirken“ von Wissenschaft und Forschung mit den Unternehmen wünscht.
Mehr Vertrauen in die Wissenschaft
Neben der Energiekrise, den Ukraine-Krieg, der schon länger auch im Internet tobt, wurde besonders auch auf die Problematik von Fake News und das mangelnde Wissenschaftsvertrauen besonders in den zehn vertiefenden Arbeitskreisen eingegangen. Weitere Themen waren AI, der Mikroelektronik Hotspot Europe, die Produktion als Treiber für die Nachhaltigkeit, das neue österreichweite Netzwerk „Bioeconomy Austria“, eine zirkuläre und klimaneutrale Mobilität am Beispiel von Kraftfahrzeugen, Innovationen für eine emissionsfreie Schwerindustrie, die zunehmende Verschmelzung von Mensch und Technologie sowie die Datensouverenität für eine wettbewerbsfähige und nachhaltige Gesellschaft, organisiert vom neuen Gaia-X-Hub Austria. Das mannigfaltige Programm zeigte wieder mal den hohen Stellenwert, den das Technologiesymposium Alpbach für die FTI-Community hat.
- ÖAW Workshop: Wissenschafts - kommunikation
- Trust in Science and Democracy