Abwärme aus Industrieprozessen als Energiequelle

29.06.2021 | News mittlere Spalte

Forschungsprojekt entwickelte Szenarien für ein innovatives nachhaltiges Energiesystem für das Areal der Martinek-Kaserne und eröffnen neue Möglichkeiten für dezentrale Energieversorgung auf Quartiersebene.

Am 22.Juni 2021 wurden am Areal der ehemaligen Martinek-Kaserne in der Stadtgemeinde Baden die Ergebnisse des dreijährigen NEFI-Forschungsprojekts SANBA präsentiert. Dabei wurde ein sogenanntes Anergie- oder Niedertemperatur- Heiz- und Kühlnetz für die Martinek-Kaserne entwickelt, wobei industrielle Niedertemperatur Abwärme aus der benachbarten NÖM-Molkerei und lokal verfügbare erneuerbare Wärmequellen wie Geothermie verwendet werden können.

Drei Szenarien wurden eine mögliche Nutzung des Areals entwickelt. Auf deren Basis wurde berechnet, wie die Abwärme der NÖM-Molkerei jeweils in das Wärme-Kälte-Netz eingespeist und über saisonale thermische Speicherung in Erdsondenfelder genutzt werden kann. Die Niedertemperatur-Abwärme aus der benachbarten NÖM-Molkerei wird dabei ergänzt durch thermische Solaranlagen, Photovoltaik, Wärmepumpen sowie ein Erdsondenfeld, das als saisonaler Speicher verwendet wird.  Gebäudestandards mit unterschiedlichen Standards (denkmalgeschützten Altbauten und Neubauten) die unterschiedlich genutzt werden stellten dabei eine große Herausforderung da.  

Innovatives Anergienetz in drei möglichen Ausbaustufen

Als Basis der Energie- und Sanierungs-Berechnungen wurden drei konkrete Szenarien ermittelt und vergleichend gegenübergestellt. Diese reichen in der ersten Ausbaustufe von der exklusiven Nutzung der denkmalgeschützten, sanierten Bestandsgebäude ohne neue Gebäude, bis hin zu einer verdichteten Bebauung mit Mischnutzung von Wohnen bis Arbeiten oder Aus- und Weiterbildung.

Zukunftsweisendes thermisches Energiesystem

Die Projektergebnisse zeigen, dass nach einer grundlegenden Sanierung in der Ausbaustufe zwei und drei ein hohes Potenzial für ein klimaneutrales, zukunftsweisendes thermisches Energiesystem entsteht. Ein entscheidender Faktor sind dabei die kurzen Leitungswege. In den Berechnungen wird der zusätzliche Stromverbrauch für Wohnen, Dienstleistungen und Gewerbe berücksichtigt. Zudem ist bei einer Deckung des Rest-Elektrizitätsbedarfs mit Strom aus treibhausgasneutralen Quellen auch das Gesamtenergiesystem klimaneutral.

Niedertemperaturnetz eröffnen neue Möglichkeiten für dezentrale Energieversorgung auf Quartiersebene

Bei einem Niedertemperaturnetz wird in Rohrleitungen Wasser zwischen einzelnen Gebäuden bzw. Gebäudegruppen verteilt. Im Gegensatz zu einem Fernwärmenetz gibt es in diesem Fall keine zentrale Wärmeversorgung. Durch die gewonnene Flexibilität können lokalen, erneuerbaren Energiequellen leichter integriert werden. An den dynamischen Netzten können Gebäude sowohl Produzenten und Konsumenten teilnehmen. 

Mehr Infromationen zum Projekt: https://www.nefi.at/sanba/

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