Bürgerbeteiligung bei Forschungsprojekt “Sparkling Science”

08.01.2015 | Forschung

Sieben Pilotprojekte bieten Möglichkeit zur direkten Beteiligung

Wien – Das erfolgreiche Programm "Sparkling Science" wird um die Möglichkeit einer direkten Teilnahme der Bevölkerung bei Forschungsprojekten erweitert. "In sieben Pilotprojekten können sich in den nächsten zwei Jahren neben Schülern aus den Sparkling Science Partnerschulen weitere interessierte Bürger an den Forschungsarbeiten beteiligen. Diesen Mehrwert wollen wir für gemeinsam für die Wissenschaft nutzen", so Harald Mahrer, Staatssekretär im Bundesministerium für Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft.

"In diesen Forschungsarbeiten sollen mittels neuer Methoden die Rahmenbedingungen für eine erfolgreiche Realisierung von Fördermaßnahmen für Citizen Science- und Open Innovation-Projekte überprüft werden. Das Potential für Forschung mit Bürgerbeteiligung ist groß, die Sondierung dieser Potentiale ist ein weiteres Ziel der Projekterweiterungen. Neben der Einrichtung einer "Public Participation Zone" auf der Webseite des jeweiligen Basisprojektes werden sie sich zudem gezielt mit vergleichbaren internationalen Projekten vernetzen und so auch eine Zusammenarbeit über die Grenzen Österreichs hinaus ermöglichen", so Mahrer.

Die sieben Pilotprojekte im Überblick

– "QuakeWatch Austria" ist ein Zusatzmodul zum Sparkling Science-Projekt "Schools & Quakes" in welches die Bevölkerung u.a. via Handy-Applikation, die im Zuge des Projekts entwickelt wird, zur Beschreibung von Erdbebenauswirkungen eingebunden werden soll.

– "Die Igel sind los! Punks in unseren Gärten" ist ein Zusatzmodul zum Projekt "Natur vor der Haustür – Citizen Science macht Schule". Einerseits steht ein Maßnahmenprogramm zur Verankerung von Citizen Science im Lehrplan und in der Aus- und Weiterbildung der Lehrpersonen, andererseits eine Strategie, wie Bürger zu Citizen Scientists werden können, im Mittelpunkt der Arbeit.

– "Young Adults‘ Political Experience Sampling" ist ein Zusatzmodul zum Projekt "FacePolitics", in welchem gemeinsam mit Lehrpersonen sowie Lehramtsstudierenden eine Plattform zur Förderung der politischen Bildung und Partizipation von Jugendlichen geschaffen werden soll.

– Das vierte Pilotprojekt baut auf dem Sparkling Science-Projekt "PowerStreams" auf. Dieses beschäftigt sich mit der Wirkung von Nährstoffbelastungen und Gewässerregulierungen auf die Effizienz und die Nachhaltigkeit der Selbstreinigungskapazität von Bächen.

– "Online-Labs4All" beschäftigt sich mit der Entwicklung von adaptiven nachnutzbaren Interfaces für Online Labore. Ziel ist es, Laborversuche auf Basis der zu entwickelnden neuartigen Interfaces in eine globale Cloud einzubinden und deren Nutzung zu evaluieren. Auch hier soll mittels eines Zusatzmoduls die mögliche Einbindung von Bürgerinnen und Bürgern getestet und evaluiert werden.

– Das Generieren von Wissen für die Entwicklung von Konzepten für "Care" (fürsorgliche Praxis) und das Erproben dieser Konzepte stehen im Zentrum des Sparkling Science-Projektes "Who cares?". Darauf aufbauend untersucht ein weiteres Pilotprojekt, inwieweit sich das Thema der zukünftigen Sorgekultur als Citizen Science-Projekt eignet.

– Das siebte Pilotprojekt basiert auf dem Projekt "ALRAUNE", einem Projekt, das sich mit der Untersuchung von Exposition und Sensibilisierung auf Allergene im Hausstaub (Milbe, Katze und Hund) beschäftigt. Ziel ist unter anderem das Erarbeiten neuer Methoden zur Verankerung von Inhalten der Allergieforschung in der breiten Öffentlichkeit sowie die Vernetzung von allergologischen und didaktischen Partnerinnen und Partnern in Aus- und Weiterbildung.

Sparkling Science als Erfolgsprodukt

Mit dem Programm "Sparkling Science" wurde ein äußerst leistungsfähiges Netzwerk für die Umsetzung von Citizen Science Projekten geschaffen, die sich speziell für die Mitarbeit von Jugendlichen eignen. Mit einem Gesamtbudget von 28,2 Millionen Euro wurden seit 2007 insgesamt 202 Forschungsprojekte gefördert, an welchen rund 15.000 Schülerinnen und Schüler aktiv mitgearbeitet haben. In den kommenden Jahren wird das Programm aufgrund der außerordentlich positiven Resonanz der beteiligten 178 Forschungseinrichtungen und 463 Schulen gezielt erweitert und die Einbindung forschungsbegeisterter Bürgerinnen und Bürger weiter forciert.

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